Review Madina Lake – Attics To Eden

  • Label: Roadrunner
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Rock

2004 gegründet, erscheinen MADINA LAKE nach dem 2007er-Album „From Them, Through Us, To You“ mit ihrem neuen Langspieler „Attics To Eden“ wieder auf der Bildfläche. Sänger Nathan Leone und seine Männer suchten sich für ihr neuestes Werk die legendären House Of Loud Studios aus, um die Songs dort mit Produzent David Beneth zu veredeln. Dass sich diese Aufnahmen schwieriger als ohnehin erwartet erwiesen, war vorrangig Beneths „Schuld“ – hört man sich allerdings das Ergebnis in Form von „Attics To Eden“ an, kann man MADINA LAKE nur dazu beglückwünschen, sich diesen Herrn für die Veredelung ausgesucht zu haben.

„Never Take Us Alive“ gibt den Startschuss für die nächsten 37:18 Minuten MADINA LAKE und zeigt sofort, womit man es bei den Amerikanern zu tun hat: Synthesizer, größtenteils hoch-getunte Gitarre von Nathans Bruder Matthew Leone, und die wandelbare Stimme des Frontmanns. Allerdings offenbart sich damit auch schnell das Problem von „Attics To Eden“. Auf der einen Seite werden derart hochwertige Rocker wie das leicht melancholische „Criminals“ mit seiner dennoch harmonischen Stimmung oder das darauf folgende, ruhigere „Through The Pain“ dargeboten. Gleichzeitig haben sich aber auch einige unnötige Durchhänger eingeschlichen, wie sie in Form von „Statistics“ und „Silent Voices Kill“ daherkommen und einen äußert uninspirierten und kraftlosen Eindruck hinterlassen. Der Gipfel der Bedeutungslosigkeit wird dann (leider) auch für kurze Zeit mit „Let’s Get Outta Here“ erklommen, das weniger an die eigentlichen Vorzüge der Jungs erinnert und mehr den billigen Eindruck einer x-beliebigen Mittelklasse-Boyband hinterlässt, was zu einem großen Teil dem Refrain zu verdanken ist.
Auf der Vorgängerscheibe spielten MADINA LAKE noch einwandfreien Rock, der mit einer Portion Pop-Punk und Post-Hardcore versehen worden waren, gaben sich musikalisch kultiviert und gleichzeitig roh und ungebändigt. Dieses Gefühl lässt „Attics To Eden“ beinahe vollkommen missen und versprüht den alten Charme nur mit wenigen Nummern; dann aber richtig und in gewohnter Qualität. Bestes Beispiel dafür sind „Through The Pain“, „Not For This World“ (toller Gesang und starke Songstrukturen) und letztendlich auch der Über-Ohrwurm „Welcome To Oblivion“, die die drei stärksten Lieder der gesamten Langrille sein dürften. MADINA LAKE bewerkstelligen es hier, die – technisch durchaus versierte – Gitarrenarbeit mit einem perfekten Maß an Synthesizer und gnadenlos guten Hooklines zu vermischen, die sich im Gehörgang festsetzen und dort nicht mehr so leicht rauszubekommen sind. Seinen Abschluss findet „Attics To Eden“ gelungenerweiße im gefühlvollen „Friends And Lovers“ und dem instrumentalen Schlusslicht „Lila, The Divine Game“.

Fazit: MADINA LAKE liefern mit „Attics To Eden“ meiner Meinung nach ihr bisher schwächstes Album ab. In Sachen Songwriting entwickelte man sich zwar durchaus weiter, ließ die neu gewonnenen Fertigkeiten und das Händchen dafür aber leider nicht bei allen Songs durchblicken. Wenn sich die Amerikaner wieder ein wenig mehr auf ihre ungezügelteren Wurzeln besinnen und möglicherweise aufhören, zu bewusst an eventuellen Hits zu feilen, wird ihnen auch der nächste Studiooutput wieder derart gelingen, wie es mit einigen Songs angedeutet wird. Die entsprechende Klasse ist definitiv vorhanden und noch massig Platz nach oben. Letztendlich ist „Attics To Eden“ vielleicht etwas zu glatt, unpersönlich und stereotyp ausgefallen. Wer mit den Vorgängern etwas anfangen konnte, läuft Gefahr, hierbei enttäuscht zu werden. Reinhören sollte man aber alleine schon wegen „Through The Pain“, „Not For This World, „Welcome To Oblivion“ und „Friends And Lovers“ (Anspieltipps!), die die Bewertung deshalb auch nochmal nach oben ziehen.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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