LUX FERRE ist eine noch recht junge Kombo aus dem Hause Ketzer Records, für das Label fast gar schon ungewöhnlich aber nicht aus Südamerika oder einem anderen exotischen Land, sondern viel bescheidener aus Portugal. Ist zwar auch nicht gerade das Konventionellste überhaupt, aber weniger spektakulär, wenn man das mal so sagen darf. Umso mehr aber lässt die Musik aufhören, denn selbige kann sich auf dem Debüt „Antichristian War Propaganda“ wirklich sehen lassen. Hinter dem Mikrofon steht Devasth, seiner Zeit auch bei Darkest Hate Warfront tätig und nicht nur der Gesang erinnert stark an die knüppelnden Brasilianer, auch die Musik weist stärkste Parallelen auf. Mit einem Unterschied: LUX FERRE agieren weitaus flexibler was Geschwindigkeit und Rhythmus angeht, musizieren zwar auf blastbeatlastiger Schweden-Black-Basis, wissen aber das ein oder andere Mal den Rhythmus im Stile von Dark Funeral zu wechseln, was ihnen einen eindeutigen Pluspunkt verschafft. Auch die ein oder andere technische „Frickelei“ macht das Album trotz der kaum vorhandenen Innovation sehr attraktiv für den passionierten Hörer.
Letzteres zeigt sich schon im Eröffnungsriff des Openers und gleichzeitigen Titeltracks, welcher insgesamt aber noch eher eintönig, wenn auch passabel klingt. Erst mit dem darauf folgenden „By My Grace… I Am Divine“ wird auch mal eine andere Kerbe eingeschlagen, als das Geknüppel in ein brutales aber gar majestätisch wirkendes Riff überwechselt. Auch das sehr Industrial-artige „Corrosive Torment“ weiß da mitzuhalten und trumpft durch eine interessante Atmosphäre. Das folgende Highlight „Next To Satan“ bietet fast alles, was ein Song bieten sollte, stellt trotz des für meinen Geschmack fehlenden Rhythmuswechsel also einen absoluten Anspieltipp dar. Ohne jetzt noch viele Worte zu verlieren, möchte ich trotzdem noch die sehr guten „Subvert (Denial’s End)“, das rau-melodische „Horns‘ Crush In Celebration“ und den genial-groovigen Rausschmeißer „Brotherhood Of The Goat“ extra erwähnen, welche das Album ebenfalls enorm aufwerten.
„Antichristian War Propaganda“ ist ein Album, zu dem es nicht viel zu schreiben gibt, das man einfach hören sollte, wenn man auf diese Art von Musik steht. Dem Anspruchslosen ist das Album uneingeschränkt zu empfehlen, dem ein oder anderen Skeptiker könnte es ebenfalls zusagen, aber der typische „Zu-wenig-Innovation“-Motzer darf getrost die Finger davon lassen. Aus dem Text sollte sich eigentlich erschließen, dass die Scheibe die wenigen Euros, die vom Label selbst generell für CDs verlangt werden, durchaus wert sind.
Wertung: 7 / 10