LURID TRACE sind ein fünf Mann starker Trupp aus Ingolstadt die sich auf ihrer selbstproduzierten CD „Final Progression“ dem Thrash Metal verschrieben haben. Die Band an sich existiert allerdings schon seit 1998 wo sie noch schwedischem, melodischem Death Metal frönten. Das Hauptproblem in der Entwicklung von LURID TRACE waren wohl die vielen Besetzungswechsel die immer noch kein Ende genommen haben. Denn Chris Hofbauer verhaut nun die Felle an Stelle von Roland Wagner und Martin Kaufmann quält nun die 2te Gitarre in Vertretung für Walter Druck. Aber wenden wir uns nun dem Material zu das uns vorliegt – „Final Progression“.
Hier gibt es Kost aus altem Thrash Hause, im Bay Area Stil gehalten, vom Riffing her sehr durch Death Metal inspiriert, breaklastig und mit einer klaren Stimme die ab und zu durch Growls unterstützt wird. Doch das ist auch schon der erste negative Punkt, der Gesang. Die Riffs sind dermaßen dick, drücken einen an die Wand und die Stimme ist viel zu dünn. Hier wäre eine Stimme angebracht die man bei alten Sadus oder Atheist findet da es einfach zur rohen Musik passen würde. Doch schaffen es LURID TRACE dennoch zu gefallen und eigenständig zu klingen. Ob nun durch mitreißende Melodien (Truth Twisted), ruhige Passagen (Threshold) oder treffsichere Spielereien an der Gitarre (Weakend) – die Ingolstädter beherrschen ihre Instrumente. Jedoch ist das Album irgendwie vorhersehbar, hat man einen Titel gehört weiß man genau wo der erste Break im Folgetitel gesetzt wird. So was gibt’s natürlich auch auf alten Sodom oder Destruction Platten, aber im Gegensatz zu den beiden Genre-Größen fehlt „Final Progression“ einfach der Kick, das Besondere. Kein Titel, der wirklich knallt und einem im Gedächtnis bleibt.
LURID TRACE haben sicherlich Potenzial doch hapert es noch an der Umsetzung und an der Innovation. Das liegt aber daran, dass es noch keine „feste Formation“ gibt und durch das Mitglieder-Karussel einfach kein Vertrauen geschaffen wird. Das hatte auch Auswirkung auf die vorliegende CD „Final Progression“ die zwar nett anzuhören ist der aber jegliche Emotionen fehlen. Man merkt nicht wirklich, dass hier Blut, Schweiß und Tränen drinstecken und das veranlasst den Zuhörer die CD doch schnell gegen einen Klassiker wie „Reign In Blood“ oder „Agent Orange“ auszutauschen. Wer sich den Silberling trotzdem gönnen will kann jenen für 5€ auf der Bandhomepage ergattern. Eine „finale Entwicklung“ ist hier jedoch nicht zu spüren aber vielleicht wird es ja bald besser, dann aber wieder mit einem anderen Line-Up.
Wertung: 6 / 10