Review Lordi – Get Heavy

  • Label: Drakkar
  • Veröffentlicht: 2003
  • Spielart: Heavy Metal

Lordi bezeichnen sich selber gerne als „die Missratenen Enkelkinder von Gene Simmons“.
Tja, wie könnte man sie auch sonst beschreiben, wenn man die Typen einmal gesehen hat? Monsterkostüme und riesige Platostiefel wie sie schon Gene Simmons trug. Über das Image der Band lässt sich vielleicht streiten. Man sollte das genze nicht so ernst nehmen. Aber ich denke das tun Lordi wohl selber nicht so ganz.Fakt ist jedoch, dass das optische wunderbar zum Sound der Band passt. Der erinnert nämlich stark an den Glämmer Metal bzw. Rock der 80iger.
Die knapp 40 Minütige Monsterachterbahnfahrt beginnt mit einem Intro das glatt aus einem Adam’s Family Film entflohen sein könnte.
Der Refrain von „Get Heavy“ sagt es schon und bringt das ganze auf den Punkt: „It’s time to get heavy“. Mehr muss man wohl nicht sagen oder? Ein wunderbarer kracher der zum mitgröhlen anregt.

Das dritte Lied , „devil is a loser“, ist gleichzeitig die zweite Single des Albums. Die Riffs erinnern mich irgendwie an ein schneller gespieltes „Enter Sandman“. Der Refrain ist mal wieder einfach wie genial. Schön kitschig gehaltener Text den man aber wie die restlichen Songtexte von Lordi nicht ernst nehmen sollte. Ich warne euch die Texte nicht ernst zu nehmen. Macht gleich viel mehr spaß.„Rock the hell outta you“ klingt spaßig oder? Ist es auch. Jedoch will der Song in meinen Augen nicht so richtig zünden. Man wartet vergeblich auf eine Stelle an der es wie bisher richtig abgeht. Aber man wartet vergeblich. Das lied rockt zwar ein bischen, mehr aber leider auch nicht.
Die vorab Single „Would you love a Monsterman?“ landete in finnischen Gewässern direkt auf Platz 1 der Rock Charts und biss sich dort wochenlang fest. Kein Wunder, der Song hat alles was einenen rockigen Chartbreaker ausmacht. Coole Riffs und ein Refrain der stark an Alice Cooper erinnert. Ein richtiger Hit, und zweifelsohne der beste Song auf der Platte.
Mit „ Icon of Dominance“ erwartet den Hörer eine kleine Halballade. Netter Song, den man aber nach dem ersten hören schon wieder vergessen hat.
„Not the nicest guy“ bietet ein richtig gutes Solo zum Ende des Songs hin. Wie bisher wird der Refrain mal wieder mehrstimmig gesungen. Guter Song, aber reicht bei weitem nicht an die Songs am Anfang des Albums heran.

Kaum denkt man das Album nimmt so langsam an Qualität ab, bekommt man Songs wie „Hellbender Turbulence“ zu hören. Der Song ist zwar auch wieder etwas ruhiger, aber kann auf ganzer Linie überzeugen. Gerade der Refrain setzt sich einmal mehr ins Gehör fest.
Jedoch schwelgt die Hoffnung wieder etwas wenn man sich „Biomechanic Man“ einverleibt. Zum dem Song fällt mir nur eins ein: langweilig. Mehr ist nicht dazu zu sagen.
Und nach diesem Hänger folgt ein weiterer, richtig geiler Kracher: „Last Kiss Goodbye“. Keyboard und Gitarren bilden eine herrliche Einheit, dessen Melodie sich richtig ins Hirn frisst. Und der Refrain ist wieder Top. Klasse.
Wir nähern uns dem Ende zu. Der vorletzte Song der Platte wird „Dynamite Tonite“ genannt. Beim Refrain würde man am liebsten sein Bein auf einen Stuhl stellen, die Luftgitarre schwenken und , falls vorhanden, seine ganze Haarpracht kreisen lassen. Sagt alles oder?
Zum Abschluss gibt es nochmal ein richtig geiles Finale das „Monster Monster“ heisst. Der Song wird stimmungsvoll durch diverse Orchester Instrumente eingeleitet. In dem Song passt, einmal mehr, alles zusammen. Angefangen beim Schlagzeug, über die Riffs und das Keyboard, bis hin zum Refrain der mal wieder zu was einlädt? Richtig, zum hemmunglosen mitgrölen.

Als Fazit kann ich nur sagen, das Lordi ein exzellentes Debüt hinglegt haben, dass an alte Alice Cooper und Kiss Zeiten erinnert. Und das ist erfrischend und macht richtig Laune auf mehr. Das Album ist bis auf 2 – 3 durchänger richtig geil geworden. Und auch wenn die Riffs einem manchmal etwas bekannt vorkommen, tut es dem Album keinen abbruch. Hey, besser gut kopiert als schlecht kreiert. Würde ich wirklich gerne mal Live sehen.

(Benjamin)

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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