Review Legion Of The Damned – Malevolent Rapture

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Thrash Metal

Ein Debüt wird von der Presse immer sehr genau unter die Lupe genommen. Im Falle von LEGION OF THE DAMNED ist dies auch absolut berechtigt. Es gibt wohl kaum jemanden, der den Erstling „Malevolent Rapture“ hassen wird. Die vier Holländer haben zwar den Vorteil dass sie noch vor kurzem unter dem Namen Occult unterwegs waren, aber laut eigenen Aussagen mit LEGION OF THE DAMNED einen kompletten Neuanfang wagen wollen, als hätte es Occult nie gegeben.

Auf „Malevolent Rapture“ gibt es von vorne bis hinten ordentlich auf den Deckel. Die Band erinnert soundtechnisch dabei vor allem an frühe Destruction, auch Vergleiche mit Kreator sind durchaus berechtigt. Damit klingen unsere Nachbarn erfreulich Old School. Der Gesang dagegen lehnt sich etwas mehr dem Death Metal an, denn Sänger Maurice Swinkels hat quiekende und tiefe Growls zu bieten. Schon bei den ersten zwei Songs wird klar, dass es sich hier nicht um eine tötende Highspeed-Platte handelt, sondern um Lieder im gehobenen Midtempobereich. Ausflüge in die höheren Temporegionen wie beim Titelsong oder „Taste Of The Whip“ sind aber ebenso in größerer Zahl vorhanden.
Besonders auffällig sind die bärenstarken Double Bass-Passagen, welche sich sehr oft über eine längere Zeit erstrecken und somit einen wahrhaftigen Bombenteppich bilden. Gitarrensoli sind auf dieser CD dann eher Mangelware, werden aber kaum vermisst da die restliche instrumentale Darbietung auf oberstem Niveau steht. Wenn wie bei „Bleed For Me“ ein Solo gespielt wird, ist dies selbstverständlich ein Kracher und eben auch eine Abwechslung.

Mit 39 Minuten beinhaltet diese CD eine Spielzeit, die mir mehr als nur zusagt, sondern eigentlich ideal ist. Aussetzer findet man auf „Malevolent Rapture“ nicht im Geringsten. Zu Beginn gefiel mir einzig „Werewolf Corpse“ nicht so gut, weil mir die ständige Wiederholung des Songtitels im Text nicht sonderlich zusagte. Nach weitern Hördurchgängen hat sich dies dann aber gelegt. Wie der Name dieses Liedes auch schon sagt, geht es in den Texten vermehrt um Tod, Leichen und Blut.

Vielmehr kann man zu dieser CD nicht mehr sagen. Jedenfalls haben LEGION OF THE DAMNED hiermit ein Album geschaffen, das nur wenige Tage nach dem Jahreswechsel schon jetzt zu den potentiellen Kandidaten für das Album des Jahres zählt. Und vielleicht stehe ich damit jetzt alleine da, aber meiner Meinung nach wird diese Scheibe in den nächsten Jahren auch zu den Klassikern gehören.

Wertung: 9.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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