Nicht zuletzt mit „Breeding Insanity“ haben LAY DOWN ROTTEN eine Art Durchbruch geschafft. Das hat sich anscheinend auch bis zu Metal Blade herumgesprochen, denn das mittlerweile vierte Full-Lenght-Album mit dem Namen „Reconquering The Pit“ wird nun über jenes amerikanische Label veröffentlicht, bei dem auch Amon Amarth, Vader und Six Feet Under unter Vertrag sind. Auf Grund eines exzellenten Vorgängeralbums sind nicht nur die Ansprüche der Fans, sondern auch die der Band an sich selbst, dementsprechend hoch.
Nach einem scheinbar für viele Bands obligatorischen, aber kaum überzeugenden Intro mit den üblichen langweiligen Komponenten, ist beim Titeltrack und eigentlichen Opener des Albums „Reconquering the Pit“ vorbei mit der Ruhe. Runter mit dem Kopf und immer schön auf der Kreisbahn halten, denn auf die Idee Kompromisse zu machen, ist man bei LAY DOWN ROTTEN zum Glück noch nicht gekommen. Hier treffen rasende Gitarren- und Schlagzeugsalven auf den nötigen Groove, dass man schon von Anfang an ein feines Gefühl bei dieser CD hat. Zudem zeigen sich die Herren wieder erstaunlich differenziert, was das Liedgut angeht. War „Breeding Insanity“ an vielen Stellen vertrackt und leicht progressiv angehaucht, so wird dieses mal demonstriert, dass man es auch beherrscht eine leichte Priese Schwedentod einzubauen. Bei „Sound of Breaking Bones“ zelebriert man das in herrlicher Manier über fünf Minuten, was es zu meinem persönlichen Favoriten macht. Das „Gesangsduo“, bestehend aus Daniel und Jost, brilliert hier wie schon auf dem Vorgänger mit Abwechslungsreichtum und Härte, während die Instrumentalfraktion wie eine Wand hinter den beiden steht.
Man merkt zu jedem Zeitpunkt, dass diese Band mittlerweile nicht nur erwachsen ist, sondern auch zu den besten gehört, was der deutsche extreme Metal Underground in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Wer, wie bei bei „Demons Breed“ und „Nihil“, mit einer derartigen Freude alles fein säuberlich kurz und klein hackt um es danach ohne auch nur mit der Wimper zu zucken mit „Unholy Alliance“ niederwalzt, für den ist eine Einordnung des Sounds irgendwo zwischen Unleashed und Bolt Thrower keine Plagiatsvorwurf, sondern pures Lob. Scharf gemacht wurde der explosive Cocktail von Thilo Krieger im Desert-Inn, der seine Arbeit ebenso überzeugend erledigt hat wie die Band selbst.
LAY DOWN ROTTEN melden sich nach überaus kurzer Zeit eindrucksvoll zurück und haben rein garnichts verlernt. Einzig das progressive Element hat man im Vergleich zum Vorgänger ein wenig verloren, aber das ganze mit etwas mehr Melodie und mitreißenden Riffs vollkommen kompensiert. Zusammen mit dem Coverartwork von Björn Goosses (Killustrations) liefert man hier ein absolut stimmiges Album ab. „Reconquering The Pit“ sei somit jedem Freund der todesmetallischen Klänge wärmstens ans blutige Herz gelegt. Wer den Fünfer demnächst live sehen möchte, der hat mit der Hatesphere & Dismember-Tour im Februar, bei der auch LAY DOWN ROTTEN mit von der Partie sind, eine hervorragende Gelegenheit.
Wertung: 8.5 / 10