Review Lamb Of God – Walk With Me In Hell (DVD)

Nach „Terror And Hubris“ und „Killadelphia“ steht uns mit „Walk With Me In Hell“ die dritte DVD von LAMB OF GOD ins Haus. Die Daten der DVD lassen einen schon mal entzücken: über viereinhalb Stunden LAMB OF GOD die sich zusammen setzten aus: „Walk With Me In Hell Movie“, „Live Songs“, „The Making Of Sacrament“, „Redneck Video“ und dem kompletten Download Festival Gig, gepresst auf 2 DVDs. So weit so gut. Das Artwork der DVD erinnert stilistisch an das Cover der „Ashes Of The Wake“ Scheibe. Ansonsten hat der körperlose Tod recht wenig mit dem Inhalt der DVD gemein und lässt einen irgendwie kalt.

Widmen wir uns lieber der DVD und beginnen wir dem Herzstück des Packages, dem knapp 2 Stunden dauernden „Walk With Me In Hell Movie“. Aufgeteilt in 14 Kapitel begrüßen uns LAMB OF GOD erst mal mit selbst Beweihräucherung nach ihrem „kometenhaften“ Aufstieg. Die dauert Gott sei Dank nicht all zu lang und es wird schnell amüsanter. Zunächst einmal wird von der Unholy Alliance Tour mit Slayer berichtet. Die ganzen Aufnahmen werden über den kompletten Film hinweg mit Konzertausschnitten illustriert und zwar genau im richtigen Maße: nicht zuviel und nicht zu wenig – Langeweile kommt definitiv nicht auf. Unter anderem wird im ersten Kapitel El Fucko gezeigt dem jeder bekannt sein müsste, der schon einmal auf einer LAMB OF GOD Show war. Zudem sollte man kein Problem damit haben Blut zu sehen, wenn die Fleischwunde an Randy Blythe Zeh genäht wird. Ungefähr in dieser lockeren, interessanten Art verläuft auch der Rest des Films. Dabei wird Filmmaterial auf der Bühne und vor allem hinter der Bühne gezeigt. Hierbei werden alle möglichen Momenten des Bandlebens wie der Megadeth Tour; Touren in Japan, Australien und Europa; Ozzfest, der Grammie Verleihung oder der eigenen Arena Headline Tour beleuchtet. Das Filmmaterial wirkt durchgehend authentisch und zu keiner Zeit künstlich. Dies liegt daran das nicht nur die lustigen Augenblicke verfilmt wurden sondern auch die Eintönigkeit des Tourlebens, das Heimweh das aufkommt wenn man zu lange von zu Hause weg ist oder ärgerliche Shows, wenn das Equipment nicht funktioniert. Es überwiegt aber definitiv der komödiantische Teil und da gibt es genügend Highlights: rumballern in der Wüste („Use some real firepower“), Erkundung der japanischen Kultur („Japan is like New York, except everyone is Japanese“ [loool; Anm. d. Red.]) sowie ein Tigerhelm („Be prepared to get hit“). Fazit: Besser kann man LAMB OF GOD gar nicht kennen lernen als mit diesem Film.

Ebenfalls auf Disc 1 enthalten sind 6 Live Tracks von verschiedenen Touren. Alle in guter Bild- und Tonqualität und so weit in Ordnung. Aber was mir ehrlich gesagt stinkt ist, dass man sämtliche Lieder auch auf Disc 2 im Gig vom Download sehen kann. „Now You’ve Got Something To Die For (from European Festival)“ ist sogar genau vom Auftritt vom Download Festival, soll heißen 2x mal der gleiche Inhalt (peinlich Panne).

Kommen wir zur 2. DVD und zum 77-minütigen „The Making Of Sacrament“. Was etwas unschön ist, ist das der Film in Kapitel aufgeteilt ist, es aber keine eigene Kapitelauswahl gibt. Halb so wild. Eingeleitet wird der Film von einem kurzen Rückblick auf die verschiedenen Touren die vor der Albummache anstanden. Danach wird ausführlich dargestellt wie der Song Entstehungsprozess bei LAMB OF GOD abläuft. Aufgelockert wird das ganze durch die Betrachtung der Hobbys jedes einzelnen Bandmembers. Wer hätte gedacht das Mark Morton ein begeisterter Dragracer ist und Randy Blythe an Chili-Kochwettbewerben teilnimmt. Auch hier schaffen LAMB OF GOD wieder gekonnt die Waage zu halten zwischen essentiellen Inhalt und dem Leben eines „Rockstars“. Was wirklich besser funktioniert hat als ich mir das gedacht hätte, sind die Szenen von den Albumaufnahmen mit Produzent Machine. Obwohl dieser Prozess ja nicht so spannend ist, wird es einfach nie langweilig. Ganz, ganz großes Lob an dieser Stelle, so spannend und kurzweilig hat das bisher noch keine Band rüber gebracht. Daneben gibt es noch die Vorbereitung sowie Ausschnitte aus dem Konzert in der Heimatstadt der Band, nämlich in Richmond Virginia zu sehen, wie Chris Adler auf das Cover des Drum Magazin kommt und und und. LAMB OF GOD pur.

Des weiteren ist auf der 2. DVD der laut Hülle und Beiblatt „komplette“ Gig vom Download enthalten. Ehrlich gesagt habe ich aber meine Zweifel dass es wirklich der komplette Auftritt ist denn wer im „Walk With Me In Hell Movie“ aufpasst entdeckt das just vom Download für einen kurzen Moment die Playlist abgefilmt wurde, auf der vor „Pathetic“ noch „Ruin“ steht, welches sich dann bei den Liedern aber nicht mehr findet. Ich kann mir auch nicht vorstellen das „Ruin“ nicht gespielt wurde da so ein kompletter Auftritt ohne einen Song vom „As The Palaces Burn“ Album von statten gegangen wäre. Für den Auftritt selber gilt das gleiche wie für die Live Tracks auf Disc 1 – guter Ton sowie gutes Bild. Zudem ist es wirklich beeindruckend wie gut 70.000 Leute zu LAMB OF GOD abfeiern. Bei der Performance der Band gibt es sowieso nichts zu beanstanden.

Als letztes findet sich auf der DVD noch das „Redneck Video“ samt Making Of. Auch wenn im Video selbst, der Kindergeburtstag durch LAMB OF GOD auf den Kopf gestellt wird, den Kindern hat es auf jeden Fall gefallen. Zitat vom Geburtstagskind: „Best Birthday Party Ever“. Die im Beiblatt der DVD angegebenen 38-minütigen Outtakes die sich auf der 2. DVD befinden sollten sind leider nicht enthalten. Auf Rückfrage bei Roadrunner hieß es Druckfehler, schade eigentlich.

Zusammenfassung: Für jeden LAMB OF GOD Fan ist die DVD ein Pflichtkauf. Mehr kann man über seine Lieblingsband, auf so interessante Erzählweise, gar nicht erfahren. Der einzige wirkliche Kritikpunkt an den DVD’s sind die Live Videos bzw. die nicht vorhanden. Wieso wurde hier so rumgegeizt? Jeden den LAMB OF GOD nicht interessieren dem gefällt die DVD auch nicht, aber für diese Zielgruppe wurde die DVD auch nicht gemacht.

Redakteur: Andreas Glas

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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