Das Cover von "Return Of The Heralds" von Krilloan

Review Krilloan – Return Of The Heralds

Die Schweden KRILLOAN sind derzeit auf dem besten Wege, sich als feste Größe im europäischen Power Metal zu etablieren. Seit sie vor drei Jahren mit ihrer völlig aus dem Nichts erschienenen Debüt-EP „Stories Of Times Forgotten“ eine ebenso charmante wie ehrliche Liebeserklärung ans Genre veröffentlichte, hat die Truppe um Mastermind Klas Holmgren einen ziemlich stabilen Arbeitsethos bewiesen. Nur ein Jahr später folgte mit „Emperor Rising“ das erste volle Album und nochmal anderthalb Jahre später hat die Band aus Älmhult mit „Return Of The Heralds“ schon die nächste ausgewachsene Platte auf Lager. Weil KRILLOAN trotz eines ohnehin schon starken Erstlingswerk bisher qualitativ stets noch eine Schippe drauflegen konnten, ist ein weiteres Power-Metal-Juwel zu erwarten.

Glücklicherweise ist es KRILLOAN mit „Return Of The Heralds“ gelungen, ihrem bisherigen Rezept treu zu bleiben und gleichzeitig den dezenten Aufwärtstrend der Vergangenheit aufrecht zu erhalten. So bilden auch auf dieser Platte ab „Atlantean Sword“ rasante Power-Metal-Hymnen mit treibenden 16tel-Riffs und Doublebass nebst entsprechenden Keyboards und Refrains die Mehrheit der Songs. Die Schweden entführen ihre Hörerschaft mit starken Nummern wie „Kings Of The Iron Hill“, dem mitreißenden „Hammer Of Wrath“ oder „We Burn“ also einmal mehr in die mittleren bis späten 90er, als die großen Alben des Genres erschienen. Dank er erwähnten Elemente bewegen sich KRILLOAN somit vor allem im Fahrwasser von Bands wie Insania oder Freternia, wenngleich nicht ganz so technisch versiert.

Soweit also alles beim Alten, denn KRILLOAN sind auch auf Album Nummer zwei tief im traditionellen Power Metal verwurzelt. Trotzdem scheint die Band seit ihrem letzten Output musikalisch gereift, denn auf „Return Of The Heralds“ gibt sie sich stellenweise – zumindest in geringem Maße – experimentierfreudig. Das äußert sich beispielsweise im unglaublich atmosphärischen „Blood & Fire (Born On A Battlefield)“, das zunächst wie die Metal-Version des „Conan“-Soundtracks von Basil Poledouris wirkt und sich später bei stilbildenden Blind-Guardian-Songs bedient. Noch stärker lässt jedoch die Ballade „The Kingkiller’s Tale“ aufhorchen, die zwar jedes seit „The Bard’s Song“ übliche Klischee beinhaltet, aber dennoch durchweg für Gänsehaut sorgt und eine ganz neue Facette am Sound der Schweden offenbart.

Klanglich kann „Return Of The Heralds“ auf ganzer Linie überzeugen. Fas ist erwähnenswert, weil der Sound des Albums ein entscheidender Faktor seiner Qualität ist: KRILLOAN spielen wie gesagt traditionellen Power Metal inklusive Keyboards und da kann es mitunter reichlich schwülstig werden. Nicht so bei dieser Band, denn die Truppe hat sich für ein metallisch-wuchtiges Klangbild mit dominanten Gitarren entschieden. Trotz genrekonformer Thetralik kommt „Return Of The Heralds“ also druckvoll und fett aus den Boxen, was zur Folge hat, dass selbst die epischsten Songs noch über die nötige Durchschlagskraft verfügen. Besser hätte man Power Metal der alten Schule kaum in Szene setzen können.

Mit „Return Of The Heralds“ ist KRILLOAN abermals ein großartiges Album gelungen, auf dem sie die Stärken ihrer bisherigen Veröffentlichungen noch weiter ausbauen. Obwohl sie den bekannten Regeln des Power Metal nahezu buchstabengetreu folgen und stets feststellbar ist, wer als Vorbild dient, klingen die Schweden auf ihrem zweiten Album stets frisch und unverbraucht, was vor allem an der hörbaren Begeisterung liegt, mit der die fünf Musiker am Werk sind. Dabei sind KRILLOAN immer am stärksten, wenn sie sich in energetischen Uptempo-Songs im Stile klassischer Blind-Guardian- oder Gamma-Ray-Songs austoben und davon gibt es auf „Return Of The Heralds“ haufenweise, weshalb das Album jedem Fan des Genres dringen empfohlen sei.

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Wertung: 8.5 / 10

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