Die Schweizer von Knowhere haben die Band bereits 1992 gegründet, starteten damals als Grindcore-Formation, haben sich jedoch mit dem Laufe der Zeit sehr gewandelt und sind bei melodischem Black Metal hängen geblieben. Das beweist diese Demo sehr eindrucksvoll, welche in einer schmücken DVD-Box daher kommt und selbst das Artwork mancher großen Bands hinter sich stehen lässt. Alle Bilder sind wunderschön selbst gemalt und nehmen sich den verschiedenen Songthemen an, außerdem sind die Lyrics sowie alles weitere handgeschrieben und zeigen die Mühe die sich die Jungs (bzw. Mädchen) gegeben haben. Somit sind die perfekten Vorraussetzungen für eine gelungene CD schon mal gegeben, bleibt nur die Frage ob die Musik auch überzeugt.
Das tut sie auf jeden Fall, wie der Opener „The Snowball“ deutlich zeigt. Sehr eingängige Gitarren, die dem geneigten Hörer schon etwas Mühe bereiten, das Ganze als Black Metal zu identifizieren, bestimmen das Gesamtbild des Sounds von Knowhere. Der Kreischgesang des Schlagzeugers Kov passt sich der Musik sehr gut an, bringt zwar keine neuen Nuancen in die Songs, kann aber durchaus mit anderen Genrekollegen mithalten. Wie er das live ohne Qualitätseinbüßungen über die Bühne bringen will, ist mir allerdings etwas schleierhaft. Die acht auf „The Mascot“ vertretenen Stücke geben ein recht homogenes Bild ab und haben eine Länge von knapp 4 bis zu gut 9 Minuten, was dem Käufer genug Musik fürs billige Geld von 10 € versichert. Obwohl man dem Sound der Schweizer durchaus einen eigenen Stil zugestehen kann, erinnern mich der eine oder andere Part immer wieder frappierend an bekannte Bands des Genres, genauer gesagt Taake und Dissection, um mal zwei Eckpfeiler anzugeben. Fans dieser Bands die auf neues Material warten, sollten Knowhere auf jeden Fall unbedingt antesten.
Obwohl ich nicht so sehr auf Melodic Black Metal stehe und eher die härteren Genrevertreter höre, ist es unüberhörbar, dass die Qualität des hier gebotenen Soundmaterials für eine Demo einer Undergroundband absolut erhaben ist. Auch die Produktion ist nicht nur gut sondern erstklassig. Trotzdem ist die Musik von Knowhere mir persönlich etwas zu arm an Aggressionen und bretternden Riffs, dürfte Liebhaber von untruen, schönen Melodien in düsterem Soundgewand aber vollends entzücken.
Wertung: 8 / 10