Das kanadische Frauen-Quartett von KITTIE, das seit kurzer Zeit bei Massacre Records unter Vertrag steht, legt mit „I’ve Failed You“ ein Jahr vor dem 15-jährigen Jubiläum der Band sein sechstes Album vor. Der große Durchbruch ist den Mädels in Europa zwar bisher nie gelungen, jedoch reichte es in der Vergangenheit zumindest in den USA zum ein oder anderen Hit.
Dass sich an der ersten dieser beiden zuletzt genannten Tatsachen etwas ändert, ist jedoch für mich nicht abzusehen – „I’ve Failed You“ zumindest hat nicht das Potential dazu, das lässt sich schon zu Beginn sagen. Sicher, die Abmischung der Platte hat diesen typischen Modern Thrash-Touch, der an sich eigentlich einiges hermacht. Dennoch schaffen es KITTIE zum größten Teil einfach nicht, die Grenze von „Ganz nett“ zu „Wirklich gut“ zu überschreiten. Dafür sind einige Songs einfach zu belanglos. Zum Beispiel die einlullende Ballade „Time Never Heals“, in sich cleane Vocals von Sängerin Lander mit der immergleichen Melodie paaren – da helfen auch ein paar nette Sweep Pickings nicht. Auch der Opener und Titeltrack „I’ve Failed You“ erschöpft sich mit Ausnahme von ein, zwei kurzen Gitarren-Licks in der Wiederholung dieser Zeile. Richtig anstrengend wird es in „What Have I Done“, das sich mit gefühlten 15 Beats pro Minute fünf Minuten lang schleppt, ohne dass etwas dabei rumkommt – dazu kommt, dass Landers Gesang definitiv Geschmackssache ist. Auch „Empires (Part I)“, ein Akustik-Instrumental, bleibt erschreckend belanglos.
Gut, dass sich wenigstens noch ein paar starke Tracks auf der Platte finden: „Ugly“ kommt als vorletzter Track der CD endlich mal mit einer angemessenen Portion Härte um die Ecke – das steht den Kanadierinnen viel besser. Auch „Already Dead“, mit zweistimmigen Leads, und „Empires (Part II)“ überzeugen mit eingängigen Melodien und gefälligen Songstrukturen.
KITTIE müssen sich einfach entscheiden, ob sie einfach nur austauschbare Chart-Musik machen wollen….oder nicht. Wenn nicht, dann sollten sie auf dem nächsten Output belanglose Schluffi-Songs wie die oben genannten eliminieren. Denn mit denen lockt man weder einen Metaller hinter dem Ofen hervor, noch Leute, die auf seichtere Musik stehen, denn es gibt sicher Frauen mit schönerer Singstimme als Lander. Die angesprochenen starken Tracks der Platte ziehen aber den Karren aus dem Dreck und retten KITTIEs „I’ve Failed You“ vor dem Mittelmaß.
Wertung: 6 / 10