Fast genau vor vier Jahren konnten KING mit „Coldest Of Cold“ und dem darauf enthaltenen frostigen Black Metal mächtig Eindruck schinden, auch wenn man in fast jedem Ton den Einfluss von Immortal hören konnte. Im Anschluss wurde es aber recht still um das Quartett aus dem sonnigen Australien. Umso überraschender steht nun Album Nummer drei in den Startlöchern. Glaubt man dem Artwork und dem Albumtitel von „Fury And Death“, dann steht diesmal eher Feuer und weniger Eis und Schnee im Mittelpunkt.
Auf den ruhigen Opener „Mist“ folgt aber sofort der von KING bereits gewohnte eiskalte Black Metal nordischer Couleur. „Perception Ignited“ stürmt ab der ersten Sekunde wütend und furios aus den Boxen, klirrende Riffs rasen über Blastbeat-Flächen und Tony Forde schreit mit einer guten Portion Hass in der Stimme. Ja, das ist genauso innovativ, wie es klingt, aber es ist handwerklich verdammt gut gemacht. Allein die Kälte von „Mountains Of Ice“ oder die Wucht von „Into The Fire“ lassen die Herzen von Freunden norwegischen Schwarzmetalls höher schlagen. Klar ist aber auch, dass mit reiner Heldenverehrung auf Albumlänge nichts zu gewinnen ist. Und genau deshalb schwächelt „Fury And Death“ an einigen Stellen.
Dabei brechen KING hier und da bereits aus dem selbstauferlegten Immortal-Korsett aus. „Volcano“ etwa pendelt zwischen Black Metal und Pagan Metal, lässt variable Tempowechsel zu und hat einen sehr starken Clean-Gesang-Part. „Once And For All“ glänzt mit melodischen Twin-Gitarren, die den Track kurz in Richtung Heavy Metal driften lassen und „Crepuscular“ klingt fast schon nach modernem, zeitgenössischem Black Metal. Wobei man dazusagen muss: Durch die sehr klare und differenzierte Produktion hat „Fury And Death“ ohnehin einen recht modernen Anstrich. Mit dem Rest des Albums gehen KING aber auf Nummer sicher und halten sich strikt an die von Abbath und Co. etablierte Songwriting-Formel.
Überwog bei „Coldes Of Cold“ noch der Spaß an klirrenden Ravendark-Gedächtnis-Riffs, zündet diese Formel diesmal nicht mehr durchgehend. KING liefern auf „Fury And Death“ ein paar starke Songs und Einzelmomente ab, ergehen sich insgesamt aber einen Funken zu sehr in Heldenverehrung. Für den kommenden Winter ist das zweifellos der passende Soundtrack und Immortal-Anhänger werden ebenfalls ihre Freude mit der Scheibe haben. Für Album Nummer vier dürfen es aber gerne noch mehr mutige kreative Momente sein.
Wertung: 7.5 / 10