Review Kataklysm – Serenity In Fire

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2004
  • Spielart: Death Metal

Nachdem KATAKLYSM 2002 mit „Shadows & Dust“ ihre bislang erfolgreichste und wohl wichtigste Scheibe vorgelegt haben, wurde in Kanada 2004 das nächste Blastbeat-Feuerwerk gezündet: „Serenity In Fire“.

Mit „Ambassador Of Pain“ startet der heiße Tanz, einmal mehr präsentiert von KATAKLYSM-Stammlabel Nuclear Blast. Der KATAKLYSM-Anhänger hatte vorab schon die Gelegenheit, mit diesem Stück warm zu werden, da es auf der Bandseite zum Download angeboten wurde. Was dieser Opener für ein Kracher ist, lässt sich kaum beschreiben. Wie bei KATAKLYSM schon fast zur Tradition geworden, ertönt zunächst ein Sprach-Sample als Intro. Ohne Umschweife – geschweige denn Rücksicht auf Verluste – hämmert dann der Song aus den Boxen. Auch wenn „Ambassador Of Pain“ kompositorisch sehr einfach gestrickt ist, ist es einer der stärksten Songs der Band. Ein perfekter Auftakt!

Nach einer kleinen Verschnaufpause ertönt „The Resurrected“. Drummer Duhamel tritt zu Beginn in seine Pedale, als hätte ihn der Geschwindigkeitsrausch gepackt. Vom Drumming abgesehen ist „The Resurrected“ im Vergleich zum bahnbrechenden ersten Song allerdings eine Ballade. Mit tiefen Gitarren geht „As I Slither“ los, wieder eine sehr schnelle Nummer, die aber durchaus über einprägsame Stellen verfügt. Der Chorus ist extrem schnell und bietet am Ende zündende Riffs und hohen Geschrei. Ein abwechslungsreicher Track ist es auf jeden Fall. Abwechslung zumindest am Mikrofon bietet „For All Our Sins“, bei dem auch Hypocrisy-Mastermind Peter Tägtgren seine Stimmbänder im Spiel hat. In einem tollen Duett wechseln sich KATAKLYSM-Shouter Iacono und Gast Tägtgren ab.

„The Night They Returned“ könnte auch der Titel eines Horrorstreifens sein. KATAKLYSM aber verpacken in diesem Song eine geballte Ladung schneller Spieltechnik. Der Anfang hört sich verdammt scharf an, und das gesamte Lied über bekommt man knackige Riffs und elegantes Double-Bass-Drumming. Ein überaus zügiges Stück, das zwischendurch immer mal wieder mit protzigen Riffs aufwartet. Dieser fünfte Kracher unter dem „Serenity In Fire“-Banner klingt durch und durch überzeugend und reiht sich bis hierhin nach dem Einheizer gleich an die zweite Stelle der Album-Hits.

Für das gewohnte KATAKLYSM-Geknüppel kommt einem der Titelsong „Serenity In Fire“ schon fast innovativ vor: Blastbeats werden nur stellenweise ausgepackt, und sowieso ist diese Nummer anders strukturiert als bisher. Das Ergebnis ist anspruchsvoller Death Metal, bei dem gesanglich erneut zwischen hohem Gekreisch und tiefen Growls gewechselt wird. Wieder vorhersehbarer schießt dann „Blood On The Swans“ aus der Anlage. Die Blasts erscheinen zu Beginn kreisend, wie man es selten hört. Nach Einsetzen der „schrubbenden“ Riffs wird das Drumming wieder geradliniger, variiert aber dennoch. Das funktioniert gut: „Blood On The Swans“ ist eine durchweg beeindruckende Walze, da neben dem vordergründigen Schlagzeug auch die Gitarre sehr vielfältig eingesetzt wird.

Mit enorm druckvollen Powerakkorden stößt „10 Seconds From The End“ hervor. Es handelt sich hierbei erneut um eine überaus schnelle Partie, die aber trotz allen Speeds keineswegs eintönig ist. „The Tragedy I Preach“ ist nicht nur ein Titel, der zum Grübeln anregt, nein, auch die Songstruktur passt wunderbar dazu, denn sie hat etwas Mysteriöses, Geheimnisvolles. Den leider nicht wirklich überzeugenden Abschluss macht dann „Under The Bleeding Sun“: Musikalisch ist der Song zwar nicht schlecht, mit den wirklich guten Stücken der Platte kann er aber nicht mithalten.

„Serenity In Fire“ ist kein schlechtes Album – für ein wirklich gutes Album bleiben viele der Songs aber zu unauffällig: Hits, die herausstechen und im Alleingang den Kauf dieser Scheibe rechtfertigen, findet man auf „Serenity In Fire“ kaum. Allerdings muss man Kanadiern zu Gute halten, dass ihr ganz eigener, rabiater Stil nicht unbedingt die größte Vielfalt zulässt. Unter dieser Prämisse haben KATAKLYSM auch diesmal ein grundsolides Album abgeliefert. Der klare Anspieltipp bleibt allerdings der Opener „Ambassador Of Pain“ – zwar ist der Track (leider) nicht wirklich repräsentativ, aber definitiv der mit Abstand einprägsamste Song des Albums.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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