Review Kataklysm – Of Ghosts And Gods

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Death Metal

KATAKLYSM haben sich über die Jahre unzweifelhaft den Ruf einer eigenständigen Band innerhalb des Death-Metal-Genres erkämpft. Die kanadischen Meister des „Northern Hyperblast“ konnten mit ihrer überaus melodiösen Form des Todesmetalls im Verlauf von elf Alben mal mehr, mal weniger überzeugen, erhielten sich dabei jedoch immer einen markanten Stil, der KATAKLYSM davor bewahrte, im Meer der Konkurrenz zu versinken. Daran sollte sich auch mit „Of Ghosts And Gods“ nichts ändern.

Den Beginn macht das für KATAKLYSM obligatorische Sample, bevor schleppend und folgenschwer klingend die Musik einsetzt. Nach einer Minute bekommt man dann das, was man von der Band gewohnt ist: eingängigen, melodischen Death Metal, bei dem stellenweise die Brutalität erhöht wird, sodass man dann doch nie ganz in den Melodic Death Metal abdriftet. Der Opener gehört noch zu den einprägsamsten Songs auf „Of Ghosts And Gods“, wohingegen ein paar Tracks leider ein wenig auf der Strecke bleiben („Thy Serpents Tongue“, „Shattered“). „The Black Sheep“ macht sich ebenso in den Gehörgängen breit, diesmal jedoch durch packendes Tempo und abgehacktes Riffing, das zum Teil sehr nach Breakdowns klingt. Natürlich kommt jedoch auch dieser Track – wie auch die anderen – nicht ohne melodische und manchmal sogar epische Passagen aus.
Ein weiteres Markenzeichen von KATAKLYSM sind die heiseren, mittelhohen Growls von Iacono, die nur sehr selten von hohen, diabolischen Screams abgelöst werden. Dies beispielsweise auf „Hate Spirit“, das seinem Titel nicht nur dadurch gerecht wird. Hiervon hätte es ruhig mehr sein dürfen! Die Texte erschließen sich dem Hörer durch die gut artikulierten Vocals recht einfach, sind aber nichts Besonderes, also wie üblich aggressiv und kämpferisch. Auffällig ist, dass auf Gitarrensoli verzichtet wird und einige Songs mit Fade-In beginnen bzw. mit Fade-Out enden. Die Gitarren werden ansonsten recht abwechslungsreich eingesetzt, ebenso die Drums, die manchmal durchaus in beeindruckend rasanter Weise bearbeitet werden.
Weitere positive Aspekte sind die wuchtige Produktion und das düstere Artwork, das perfekt zur nicht selten dunklen Stimmung des Albums passt. Vor allem in den melodischeren Momenten kommt es ganz vereinzelt zu einer düsteren Atmosphäre, die schon fast mit der einer Black-Metal-Platte vergleichbar ist. Dies zeigt sich am besten beim abschließenden „The World Is A Dying Insect“, das sich durch nach Dark Ambient klingende Stellen und verzerrte Vocals von den übrigen Nummern abhebt. Hierbei handelt es sich mit sechseinhalb Minuten zugleich um den längsten Track des Albums, das ansonsten mit eher durchschnittlich langen Songs bestückt ist.

KATAKLYSM haben mit „Of Ghosts And Gods“ ein Werk geschaffen, das mit einigen neuen Ideen eine etwaig drohende Stagnation verhindert, sich aber nicht ganz mit bereits erschienen Alben der Band messen kann. Die Songs sind zum Teil nicht so eingängig wie frühere KATAKLYSM-Hymnen und manche davon sind an Langeweile knapp vorbeischrammende Durchschnittskost. Man kann es jedoch ohne Bedenken als „passables Album“ klassifizieren, nur eben nicht als überragendes.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Stephan Rajchl

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