Kataklysm - In The Arms Of Devastation Cover

Review Kataklysm – In The Arms Of Devastation

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Death Metal

Im Jahr 2005 machten sich die kanadischen Hyperblast-Deather KATAKLYSM auf, ihr persönliches “Master Of Puppets“ einzuspielen. Das Album war bereits im Sommer fertig im Kasten, jedoch dauerte es bis zum Release noch ein ganzes Weilchen, de facto bis Februar 2006. Für das Cover-Artwork riefen Maurizio und Co. ihre talentierten Fans auf, ein schickes, bandkomformes Design zu entwerfen, über welches man am Ende auf der Nuclear Blast-Webseite abstimmen konnte. Das Rennen machte ein wunderbar elegantes Cover, welches einen siegreichen Dämon in einer zerstörten Welt zeigt. An Gastmusikern wurde auf der „In The Arms Of Devastation“ keinesfalls gespart, so lud man sich Kitties Frontdame Morgan Lander, und die beiden Into Eternity-Protagonisten Rob Doherty und Tim Roth ins Studio ein.

Das nunmehr neunte Studioalbum der Kanadier startet mit einem gewohnten, wenn auch sehr kurz gehaltenem Sprach-Intro, bis es sofort in die bunten Melodiewelten KATAKLYSMs geht. „Like Angels Weaping (The Dark)“ wurde im Vorfeld bereits auf der bandeigenen MySpace-Seite zur Schau gestellt und ist dem geneigten Fan schon bekannt. Wer, ähnlich erfreut wie ich, beim sehr frühen Merchandise-Angebot zugeschlagen hat und sich quasi blind das Albumshirt gönnte, wurde auf der Rückseite mit der deutlichen Ansage „Let them burn!“ konfrontiert. Dahinter verbirgt sich der zweite Song des Werkes und in der Tat eine verdammt rockende Granate. Innert dieses Songs werden alle erdenklichen Geschwindigkeiten durchgespielt, bis es zum massiven Refrain, bei dem man mal „Let them burn!“ und mal „Fuck them all, get them all!“ mitgröhlen kann, übergeht. Zwar nicht überirdisch schnell, aber äußerst melodisch ertönt nun ein vermutlich brandneuer Livekracher namens „Crippled And Broken“. Erneut ist festzustellen, dass Iaconos enorm vielschichtige Stimme jederzeit gut verständlich ist. Ungewohnt besinnlich startet die vierte Nummer „To Reign Again“, die fast schon melancholische Anleihen besitzt. Da aber KATAKLYSM nicht unbedingt für andächtige Balladen stehen, geht es schnell zurück ins Up-Tempo und es wird großzügig gebolzt, dass es einem das Herz höher schlagen lässt.

Man könnte sicherlich über alle Songs dieses Albums zeilenlange Sätze schreiben, aber tatsächlich enthält „In The Arms Of Devastation“ neun druckvolle Geschosse, bei dem ich – in die Objektivität tiefstens eingekehrt – nicht mal einen schwächsten Song ausfindig machen könnte. Gespannt waren sicherlich viele Metalheads, wie sich Kitties „Frontsau“ Morgan Lander neben Maurizios mächtiger Stimme präsentiert. Es ist ihr gelungen. Die beiden harmonieren wunderbar nebeneinander und ihre fiesen Gastvocals machen „It Turns To Rust“ zu einem Schmankerl der Platte. Eines besonders gelungenen Refrains erfreut sich auch „Open Scars“, einem der noch schnelleren Songs dieses Meisterwerkes. Nach „Temptations Nest“ und „In Words Of Desparation“ macht nun der neue Übersong der Gruppe, „The Road To Devastation“, den Abschluss. Die beiden Kollegen Doherty und Roth von Into Eternity heben diesen Track noch eine Stufe über Schon-Klassiker wie „Years Of Enlightment / Decades In Darkness“ und „Face The Face Of War“. Dohertys extrem tiefe Growls übertreffen innerhalb dieses 7-Minuten-Epos noch KATAKLYSMs eigenen Sänger.

Dieses Album ist faszinierend, dieses Album ist großartig. Den bisherigen Bandhöhepunkt „Shadows & Dust“ konnten die vier Kanadier unter anderem mit der Hilfe der Gastmusiker wahrhaftig übertreffen. Dieses Album ist ein musikalischer Orgasmus, bei dem es allerdings nicht heißt „Ich komme“, viel mehr heißt es „Ich bleibe“! Man kann das Album nicht oft genug hören. KATAKLYSMs neuer Maßstab heißt „In The Arms Of Devastation“ und bildet ein 2006er Death Metal Referenzwerk.

Wertung: 10 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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