Mal wieder eine Death-Metal-Walze aus Québec, das hat es ja schon länger nicht mehr gegeben. Diesmal sind es KAOTIK aus der Hauptstadt der Provinz, die sich in die lange Riege der Todesstahlschmiede aus dem kanadischen Osten einreihen. Bisher gab es von dem Quartett nur eine auf 100 Exemplare limitierte EP zu hören, „Starving Death“ ist damit sozusagen das vollwertige Debüt.
Bei KAOTIK geht es allerdings weniger technisch zu als bei den Kollegen, vielmehr bedienen die Franko-Kanadier die Old-School-Death-/Deathn’Roll-Schiene. Im Opener „War At The Door“ kommt Gorguts-Frontgrunzer Luc Lemay mit zum Einsatz – hier wird schon mal ein guter Einstieg geliefert für das, was noch kommt. Tiefer Gesang, der an 90er-Death-Metal-Bands erinnert, gepaart mit bratenden Gitarren und zwei, drei mächtig abgehende Groove-Parts zeigen ganz deutlich, wo die Reise hingeht: Hier wird der Death Metal noch auf altmodische Art und Weise gespielt und gerollt. Simple, eingängige Riffs, knackige Soli und unkomplizierte Schlagzeugbeats sind in der Folge die Regel.
So simpel und unkompliziert die Musik aber auch sein mag, leider findet sie den Weg ins Langzeitgedächtnis einfach nicht. Die Kompositionen sind größtenteils einfallslos, Variationen sucht man vergebens und für den Old-School-Faktor kann man sich eben auch nichts kaufen, wenn das schon Dutzende andere Bands vorher gemacht haben. Wenn man möchte, kann man „Starving Death“ auch noch ein paar Mal durchhören und nach Aspekten suchen, die spannender sind als das, was ich fand, oder eben nicht.
Letztendlich bewegen sich aber sämtliche Songs auf dem schmalen Grat zwischen Geradlinig- und Einfallslosigkeit, zwischen alter Schule und altbacken – und stehen immer auf der falschen Seite davon. Dieses Album müssen sich höchstens absolute Die-Hard-Fans ins Regal stellen.
Wertung: 4.5 / 10