Review Justice – The Hammer Of Justice

  • Label: Common Ground
  • Veröffentlicht: 2002
  • Spielart: Death Metal

“The Hammer Of Justice” ist das erste vollwertige Album der fünf Franken. Hierzulande (ich bin Bayer und stolz darauf) sind Justice schon längst als Cover-Band etabliert und können sich einer großen Fanschar erfreuen. Nach über zehn Jahren in der hiesigen Bierzeltszene schicken sich die Jungs jetzt auch an, Metal-Deutschland zu auf sich aufmerksam zu machen, und zwar mit ihren ersten selbstgeschriebenen Stücken. Die Musik lässt sich nicht in eine Spalte zwängen, sind doch viele Elemente aus Power, True, Thrash, Death und Black Metal hier vorhanden.

„2 Minutes 2 Live“ legt schon mal ein gewaltiges Riffbrett vor. Neben den Strophen mit Power Metal-Stimme grunzt Mitch den Refrain wunderbar ins Mikro (Lüüv faast, die young, you just got to minutes to lööv – göttlich). Dazu kommt der meiner Meinung nach sehr gelungene Text über einen Betrunkenen, der einen Autounfall baut. „Rotten To The Core“ ist nach dem selbem Schema aufgebaut und knüppelt ebenso wie der Rest des Albums, so auch „Life Undead“ und „Secret Life“ (das einen ziemlich verhunzten Refrain hat), die aber nicht ganz mithalten können. Mit „RCPAS Pt1“ und „RCPAS Pt2“ sind zwei wohl nicht ganz ernst gemeinte 5 Sekunden-Stücke vorhanden, die ebenso wie „Shrabbzih Myisel“ nicht hätte sein müssen. Bei „That’s The Living In Me“ wird zu einem starkem Rhythmus klasse gegrunzt, auch wenn der Powermetallische Refrain etwas unpassend dazu scheint. Thrashig-deathig sind auch „Total Blackout“ und das starke „Ritual In Rhodes“. „Future Opressions“ wartet mit der stärksten Melodie der Scheibe auf, haut richtig rein und kann neben dem Opener als bester Track stehen bleiben. Mit „Street Justice“ tummelt sich ein Cover von den Twisted Sisters auf „The Hammer Of Justice“, was mir persönlich auch im Vergleich mit dem Original sehr gut gefällt. Der Rausschmeisser „Highschool Death“ ist das unbestritten härteste Stück Stahl auf diesem Langeisen. Highspeed Till Death wäre hier auch ein guter Name gewesen.

Der Mix aus Power Metal und den sehr deathlastigen Vocals ist auf jeden Fall sehr gewöhnungsbedürftig. Ein Die-Hard-Power Metaller wird hier wenig Gefallen finden, aber Fans von schnellem, kompromisslosem und teilweise auch knüppelhartem Metal dürfen hier das ein oder andere Ohr riskieren. Das Album hat zwar nur knappe 40 Minuten auf dem Buckel, dafür aber knallt es gewaltig. Justice ist eine Band, die ihre Instrumente wirklich sehr gut beherrscht und auf die noch eine große Zukunft warten kann, wenn die Mitch, Frank, Uli, Rami und Wolfi auf dem Boden bleiben, ihre Wurzeln nicht vergessen, weiterhin auf diesem Level spielen und sich ständig ein Stückchen weiterentwickeln. Die wohl beste Coverband Süddeutschlands kann den Sprung schaffen – auch wenn hier einiges noch verbesserungswürdig ist, ein starkes und respektables Album. Meine Bewertung hab ich noch ein Stückchen herabgesetzt und damit einen subjektiven Sympathiebonus weggerechnet.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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