Wenn die Worte Australien und Rockmusik in einem Satz genannt werden, dann denken die meisten Menschen wohl automatisch an AC/DC oder deren jüngere Version Airbourne. Dass die Aussies neben diesen Bands noch mehr zu bieten haben, wollen nun die „Cock Rocker“ von JACKSON FIREBIRD unter Beweis stellen. In ihrer Heimat ist das Duo nicht mehr gänzlich unbekannt, wurde „Cock Rockin‘“ dort doch bereits vor zwei Jahren veröffentlicht. Um das Album nunmehr auch in Europa unter die Leute zu bringen, hat man einen Deal mit Napalm Records abgeschlossen.
Das Erste, was dem Hörer auffällt, ist die Tatsache, dass JACKSON FIREBIRD nicht wie ein Klon der oben genannten Bands klingen, sondern dass sich die beiden Musiker ihre ganz eigene Nische gesucht haben. So kann der Stil dieser Truppe tatsächlich nicht mit ganz wenigen Worten beschrieben werden, da die Einflüsse doch sehr vielschichtig sind. So bietet sich hier ein illustrer Mix aus Garage und Blues Rock, Rockabilly und ein bisschen Rage Against The Machine. Außerdem pfeifen die beiden Musiker dabei gänzlich auf die Unterstützung eines Bassisten und konzentrieren sich komplett auf das Wesentliche, nämlich groovig dreckigen Gitarrensound und wuchtiges sowie abwechslungsreiches Drumming. Das ist zwar nicht ganz neu, aber in gewisser Weise noch immer origineller, als das was viele andere Kombos bieten. Die Produktion ist natürlich entsprechend zweckmäßig und ohne große Schnörkel ausgefallen, was es sehr einfach machen dürfte, den Sound auch auf die Liveperformances zu übertragen. Zu all dem gesellen sich schlussendlich die nicht allzu ernst zu nehmenden Texte, sodass man wirklich von einem kurzweiligen Album reden kann.
Schon das eröffnende Titelstück „Cock Rockin‘“ kommt beispielsweise ordentlich aus den Boxen gerotzt und weiß mit seinem leicht schmutzigen Rockabilly-Riffing und ordentlichen Drumbeats zu gefallen. Mit „Rock Solid“ geben JACKSON FIREBIRD wiederum ein ordentlich groovendes Stück Blues Rock zum Besten, bevor es mit „Quan Dang“ dann im Stile von Rage Against The Machine und den Beastie Boys weitergeht. Bei „Can Roll“ stellt sich dann auf einmal die Frage, klingt das jetzt nach Queens „We Will Rock You“ oder ist das doch eher Joan Jetts „I Love Rock ‚n‘ Roll“. Egal was es nun ist, der Song rockt jedenfalls vernünftig.
Aber auch wenn dieser Silberling mit einigen kleinen Highlights aufwarten kann, fehlt es nach mehreren Durchläufen an der ganz großen Nummer. Viele der Songs klingen bei genauerem Hinhören sehr nach demselben Muster gestrickt und die durchaus vorhandenen guten Ansätze hätten letztendlich noch weiter ausgereizt werden können. Das zweite Problem, welches JACKSON FIREBIRD haben, ist der zu wenig einprägsame Gesang von Brendan Harvey. Sicherlich muss man zugeben, dass die Gesangsleistung ansprechend ist, es fehlen aber der Wiedererkennungswert und eine Prise mehr „Schnoddrigkeit“.
Abschließend kann festgehalten werden, dass jedes der Stücke geeignet ist, um die Laune, bei einem oder mehreren kühlen Bieren, zu heben und vermutlich ist genau das der Anspruch hinter JACKSON FIREBIRD, nämlich einfach den Spaß am Rock ‚n‘ Roll zu vermitteln. Wer also auf der Suche nach einem Album für die Party am Baggersee ist, der darf bei „Cock Rockin‘“ ruhigen Gewissens ein Ohr riskieren.
Wertung: 7 / 10