Review Isole – Dystopia

  • Label: Hammerheart
  • Veröffentlicht: 2019
  • Spielart: Doom Metal

1991 gründeten Crister Olsson und Daniel Bryntse Forlorn, um Bathory nachzueifern. Daraus, dass sich der Stil der Band über die Jahre verändert hatte, ergaben sich Anfang des Jahrtausends zwei Konsequenzen: Forlorn führten ihren musikalischen Werdegang – mittlerweile im melodischen Doom – unter dem Titel ISOLE weiter. Und für die paganen Ideen gründeten sie Ereb Altor. 15 Jahre später hat sich beides längst als guter Schritt erwiesen. Während sich Ereb Altor mit seitdem acht Studioalben einen guten Ruf im Pagan Metal erarbeitet haben, haben es ISOLE mit „Dystopia“ nun immerhin auf sieben Alben und einen vorzüglichen Ruf in der Doom-Szene gebracht.

Während das Artwork ein wenig wie eine photorealistische Version von Korns „Follow The Leader“ aussieht und eher an modernen Metal denn an Doom denken lässt, bekommt der Hörer auf „Dystopia“ zu hören, was er von ISOLE erwartet: fett produzierten Doom, bei dem nicht an Melodien gespart wurde. Zum einen lässt die Musik der Schweden selbst zwischen den wuchtigen Akkorden immer wieder Raum für Leadgitarren und Soli. Vor allem aber ist es Daniel Bryntse, der mit seinem kristallklaren, ausdrucksstarken Gesang begeistert.

Verglichen mit „The Calm Hunter“ (2014) haben ISOLE in Sachen Tempo einen Gang zurückgeschaltet. Ganz generell scheinen ISOLE die etwas längere Entstehungszeit dafür genutzt zu haben, sich genau zu überlegen, wo sie hinwollen. „Dystopia“ klingt insgesamt in sich geschlossener und damit stimmiger – ohne dass die Anzahl der verarbeiteten Ideen reduziert wurde. Nach wie vor sind die Stücke bei aller Gefälligkeit nicht im klassischen Sinne eingängig. Damit die Songs mit ihren oft komplexen Gesangslinien nicht mehr nur als ein großer Batzen Musik, sondern für sich genommen im Ohr bleiben, dauert es seine Zeit – nicht zuletzt, weil man „Dystopia“ mit seinen für das Genre zugegebenermaßen fast schon sportlichen 48:29 Minuten nicht mal eben durchhört. Die Zeit zu investieren lohnt sich jedoch: Gerade „You Went Away“ mit dem packenden Wechsel zwischen Klargesang und Growls sowie das grandiose „Nothingness“ als düster-melancholischer Albumabschluss haben es in sich.

So ist „Dystopia“ vielleicht nicht ganz so majestätisch wie das vielgelobte Debüt von Fvneral Fvkk, „Carnal Confessions„, oder auch die Alben von Hamferð, die stilistische Parallelen aufweisen. Trotzdem geben sich die schwedischen Routiniers keine Blöße. Wer ISOLE oder die genannten Bands mag, wird hier nicht enttäuscht werden!

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Wertung: 8.5 / 10

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