Einst war seine Arbeit bei Magic Kingdom sein Hauptjob, doch inzwischen ist mit IRON MASK das frühere Nebenprojekt des belgischen Gitarristen Dushan Petrossi zu dessen erfolgreicherer Band avanciert. Da verwundert es kaum, dass sich der neo-klassisch begeisterte Klampfer für sein neues Album Sänger Mark Boals sichern konnte, der seine Stimme auch schon in den Dienst von Frickelmeister Yngwie Malmsteen stellte.
Schon mit dem eröffnenden Titeltrack zeigt sich, dass sich der geneigte Hörer bei IRON MASK auf epische Arrangements einzustellen hat, denn hier wird mit ausladenden Dual-Gitarren und lateinischen Chören schon recht dick aufgetragen – selbiges wird sich im weiteren verlauf des Albums noch als Markenzeichen der Truppe herausstellen. Im Kontrast zu solch ausufernder Instrumentierung stehen glücklicherweise ebenso kraftvolle wie treibende Riffs aus der Feder des Bandkopfs, die den Kitsch in seine Schranken weisen und so ein ausgewogenes Ganzes schaffen.
Sänger Mark Boals macht seinem Ruf dabei alle Ehre und erweist sich auf „Black As Death“ als überaus variabel, denn von temperiertem über raueren Gesang bis hin zu gelungenen Screams ist bei dem Mann alles möglich. Zudem ist der ehemalige Yngwie-Malmsteen-Fronter ohnehin die Idealbesetzung für den Sängerposten bei IRON MASK, da deren Musik in rockigeren Momenten wie „Broken Hero“ und „Rebel Kid“ oder auch in rasanten neo-klassischen Nummern wie „Feel The Fire“ dem Schaffen des schwedischen Saitenhexers gar nicht unähnlich ist. Gerade diese gradlinigeren Songs sind es, die ein passendes Gegengewicht zum eingangs erwähnten, pathosschwangeren Power Metal bilden, welcher Songs wie „Genghis Khan“ zugrunde liegt – hier wird deutlich, dass IRON MASK ihre direktere Seite etwas besser zu Gesicht steht als die opernhaften Arrangements der erwähnten Songs und so ist es schön, dass auch dieser Aspekt ihres Songwritings auf „Black As Death“ nicht zu kurz kommt.
Die herausragende Gesangsleistung von Mark Boals macht jedoch jedes der gebotenen Lieder zumindest hörenswert. Wie es so ist, wenn man einen Gitarrenvirtuosen als Bandkopf hat, lebt natürlich auch die Musik von IRON MASK zu einem beträchtlichen Teil von den Leadgitarren-Eskapaden des Dushan Petrossi, weshalb insbesondere Fans ausgedehnter Gitarrenarbeit am neuen Album seiner Truppe ihre Freude haben dürften – siehe „The Absence“. Zuletzt sei noch erwähnt, dass „Black As Death“ ein wenig überproduziert scheint, denn teils werden hier vier bis fünf Gitarren nebst Keyboard übereinander gelegt, was bisweilen etwas anstrengend sein kann.
Stünden die Pathos-lastigen Power Metal-Songs auf „Black As Death“ alleine, so wäre dies vielleicht ein bisschen zu viel des Guten und so ist es schön, dass IRON MASK auf ihrem neuen Album auch für das entsprechende Kontrastprogramm gesorgt haben. So diese Platte nämlich ein stilistisch abwechslungsreiches und in jedem Fall musikalisch wie technisch hochwertiges Album geworden, welches sich Fans der genannten Sparten nicht entgehen lassen sollten.
Wertung: 7.5 / 10