Review Into Eternity – Buried In Oblivion

Into Eternity. Vielen ist dieser Name erst aufgefallen, als die Rock Hard im Februar 2004 ihr aktuelles Werk “Buried In Oblivion” zum Album des Monats kürte. Dabei ist es nun nicht so, als gäbe es das amerikanische Spitzen-Quintett erst seit heute. Eines steht fest: Die Jungs setzen mit ihrer Musik neue Maßstäbe. Es ist ein perfekter Mix aus Progressivem Heavy Metal, der aber zahlreiche Death- und Thrash-Einflüsse hat.
Das Album startet mit einem hohen, verspielten Solo beim Song „Splintered Visions“. Nach einiger Zeit setzen tiefe Riffs ein, die schon gleich zeigen, mit welcher Vielfalt die Band zu Werke geht. Hauptsächlich ist der klare Heavy/Power Metal Gesang zu hören, zwischendurch gibt es aber immer wieder großzügig tiefe und krächzende Death-Growls aufs Ohr. Besonders auffällig sind die gegeneinander spielenden Gitarren. Tim Roth unterstützt seinen hohen Gesang selbstständig mit seiner hohen Gitarre, der Death-Gesang der restlichen drei Sänger wird durch die tiefer gestimmte Axt von Rob Doherty begleitet.

Sänger und Gitarrist Tim Roth macht keinen Hehl daraus, ein riesiger Fan von Fates Warning und John Arch zu sein, was vielen Hörern von Into Eternity sicherlich auffällt. Bei „Buried In Oblivion“ wird eine solch enorm große Packung Abwechselung und Ideenreichtum eingebracht, dass es quasi ein „Muss“ ist, sich diese Scheibe in aller Ruhe zu Gemüte zu führen. Wer lieber erst reinhören möchte, sollte sich die Songs „Splintered Visions“, „Three Dimensional Aperture“ auf jeden Fall geben.

Viele der zehn Stücke sind mit einer ähnlichen Struktur versehen, dass muss man zugeben, aber das tut dem Gesamteindruck des Albums überhaupt keinen Abbruch. Ein bärenstarker Song ist auch „Point Of Uncertainty“. Hier arbeitet man im Chorus mit drückenden Double-Bass-Attacken und galoppierenden Riffs, die zwischendurch von höchstkomplizierten Soli unterdrückt werden. Die Death-Vocals kommen hierbei so richtig aggressiv rüber und machen den Song vielleicht zum härtesten auf der Platte. Zum Typ „Lieblingssong“ auf dem Album zählt definitiv auch „Spiraling Into Depression“. Diese Nummer bietet geradezu dramatische Riffs und einen wunderbaren klaren Gesang, der ganz bestimmt auch Anhängern der großen Prog-Macht Dream Theater zusagen wird.

Geradezu episch ist der Sechseinhalbminüter „Black Sea Of Agony“. Aufgrund seiner Länge (im Schnitt sind die Songs drei, vier Minuten lang) wird der Zuhörer bei dieser Granate die größte Abwechselung vorfinden. In den klaren Gesangslinien findet man die pure Emotion und Melodie, die tiefen Vocals vom Rest tragen den harten Teil bei.

Das Album vergeht wie im Flug. Hierbei kommen Fans aller Richtungen auf ihre Kosten. Sowohl die Progressive/Power/Heavy Fraktion, als auch die toleranten Death Metal Anhänger bleiben nicht verschont. Man muss vielleicht das Album zwei, drei Mal durchlaufen lassen, bis man in diesem Thema drin ist, aber wenn die Scheibe erst gezündet hat, wird sie langfristig bei jedem Durchlauf wieder Spaß machen. Es gibt in jeder Runde neue Dinge, die man entdeckt. So sollte es auch sein und mit Hinblick zur Kreativität von Into Eternity und der vor Spielfreude strotzenden Genialität gibt es für diesen jungen Meilenstein die Höchstnote.

Wertung: 10 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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