Da sind sie wieder! Die INHUME, welche 2003 mit „In For The Kill“ ein klasse Grindalbum vorgelegt haben und damit zeigten, dass sie zur Speerspitze der holländischen Szene gehören. In dieser tummeln sich aber recht viele erstklassige Bands rum, so dass es für die Jungs rund um Joost Silvrants keine Zeit für eine Verschnaufpause gab. So ließ man sich doch verhältnismäßig viel Zeit, um den Nachfolger einzutrümmern, was aber als gutes Zeichen gedeutet werden konnte. Ein Schnellschuss kann zur Zeit, wo viele gute Extreme Metalbands aus dem Boden sprießen, das Aus für eine Band bedeuten. Wie dem auch sei, so hoch sind die Erwartungen an die Band nun auch nicht. Schließlich erwartet hier keiner zehnminütige epische Instrumentalbrocken. 16 Lieder, genau wie auf dem Vorgänger, lassen jedenfalls auf schnelles Grindgeknüppel hoffen.
Und das bekommt man auch. Los gehts mit „Superior Existence“ und ja, man knüpft da an wo man mit „In For The Kill“ aufgehört hat. Es rappelt und rumpelt in der Kiste, bzw. in den Boxen. Schnell fällt jedoch auf, das INHUME diesmal wesentlich mehr auf Abwechslung setzen. So nimmt man recht schnell das Tempo raus und variiert die Riffs auch öfters, zumindest für Grindcoreverhältnisse. Dies ist ein Umstand, den man leider nicht merken wird, wenn man sich nur jeweils die ersten 10 Sekunden der Songs anhört, denn da klingen sie allesamt gleich. Deshalb ist es ganz klar abzuraten, sich auf den ersten Höreindruck zu verlassen. Aber das kennt man als Metaller ja. Zwar wurde auf „In For The Kill“ meiner Meinung nach etwas mehr geballert, gespuckt und geröchelt, aber INHUME wissen auch hier ganz genau, was sie tun. Die Brutalität, die sie aufgrund gelegentlicher Tempiwechsel einbüßen, ist jedenfalls minimal. Das große Plus der neuen Scheibe ist dafür, dass man das Teil ganz durchhören kann und jeder Song sich doch etwas von dem anderen unterscheidet. Ein Umstand, den der Vorgänger nicht zu bieten hatte. Viel mehr bleibt auf musikalischer Seit nicht zu sagen. Einige Innovationen wären vielleicht doch wünschenswert gewesen, z.B. auf Seiten der Produktion hätte man etwas machen können, denn der Sound von „Chaos Dissection Order“ ähnelt dem von „In For The Kill“ doch frappierend, so dass man sich erstmal vergewissern muss, welches Album man denn gerade eingelegt hat.
Das Artwork ist für INHUME etwas gänzlich Neues. Diesmal hat man kein blutiges Gorebild benutzt, sondern etwas Subtileres. So sieht man einen Mann (keine Frau!) auf dem Boden liegend, alle Organe entnommen, welche schön säuberlich und ordentlich neben der Leiche platziert wurden. Der Albumtitel wurde so gesehen sehr gut und zudem noch in schwarz/weiß umgesetzt. Trotzdem bleibt ein etwas fader Beigeschmack, denn ich denke, dass INHUME etwas mehr hätten rausholen können. Joost Silvrants Zweitband Cliteater gefällt mir jedenfalls trotz vieler Ähnlichkeiten etwas besser und die haben den Dreh raus, wie man brutal und zudem abwechslungsreich musiziert. Auf der anderen Seite kann man als Grindfreak hier nichts falsch machen, denn trotz des kritischen Reviews machen INHUME ihr Sache ganz klar besser als 99% der Konkurrenz.
Wertung: 7 / 10