Ingested Ashes Lie Still Coverartwork

Review Ingested – Ashes Lie Still

Die Briten INGESTED laden zum sechsten Mal zu ihrer Deathcore-Party, „Ashes Lie Still“ steht diesmal auf der schön gestalteten Einladung, die das akustische Schädelsprengen andeuten soll. Nach dem bereits 2019 ausgestiegenen Bassisten Brad Fuller ist nun auch Gitarrist Sam Yates von dannen gezogen. Erstmals wird das wütende musikalische Buffet nun also von nur drei festen Mitgliedern und bei Metal Blade Records bereitet.

Damit es INGESTED nicht zu einsam in Manchester wird, haben sie sich drei Gäste eingeladen. Der eröffnende Titeltrack überrascht mit Julia Frau, die für mystische Gesänge zu atmosphärischen Parts sorgt. Ansonsten bietet der Song gewohnte Kost im Midtempo: viel Slam, düstere Melodien, viele Blastbeats, vor allem brutal. Bei „From Hollow Words“ drücken INGESTED mehr aufs Gaspedal und begrüßen mit Aborted-Frontmann Sven De Caluwé eine Szenegröße am Mikrofon. Mit ihm kann man eh nichts falsch machen und seine Wahl erweist sich als hervorragend: Die gesanglichen Unterschiede zu Jason Evans sind erfreulich gut erkennbar, womit seine Einladung viel Sinn ergibt. Beim schleppenden „All I’ve Lost“ gibt es neben viel finsterer Atmosphäre heisere Schreie von Trivium-Sänger Matt Heafy, der Track fällt aber recht stark ab.

„Ashes Lie Still“ sorgt im weiteren Verlauf für keine Überraschungen mehr. Wer INGESTED kennt, weiß, was kommt. Manchmal wird es ein wenig technischer („You’ll Never Learn“), fast immer aber haben die Tracks den gleichen Aufbau und die gleiche Mischung aus Blastbeats, Breakdowns, langsamen Slam-Parts und brutalen Riffs. Evans’ garstige Vocals passen dazu natürlich perfekt. Man kann INGESTED nicht vorwerfen, zu wenig Energie und Kraft in die Songs zu legen, diese ähneln sich aber einfach zu stark.

Dass INGESTED vom Vorzeige-Deathcore-Label Unique Leader eine Reichweitenstufe höher zu Metal Blade gewechselt sind, ist nur folgerichtig: Der Sound der Briten wurde über die letzten Jahre immer etwas melodischer, das setzt sich auch auf „Ashes Lie Still“ fort. Das soll nicht heißen, dass die Platte eine weiche Nummer ist – sie ist nach wie vor brutal und extrem, aber auch bekömmlicher und leichter verdaulich. Trotz zarter Weiterentwicklung stechen INGESTED mit ihrer Slam/Brutal-Death/Deathcore-Mischung nicht entscheidend aus der Masse heraus und verbleiben „solide“.

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Wertung: 6.5 / 10

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