Dass man in Österreich weiß, wie guter Kaiserschmarren und Germknödel zubereitet werden, weiß man schon seit langem. Dass aus dem Land der Berge auch anständiger Hardcore kommen kann, jedoch nicht, hat es doch seit langer Zeit außer The Sorrow keine österreichische Hardcore- oder Metalband über die Landesgrenzen hinaus zu Bekanntheit gebracht – mir ist zumindest keine bekannt.
IN THE CAGE definieren sich selbst als Hardcore/Metal-Band, doch in meinen Augen ist diese Kombi auch als Metalcore zu bezeichnen und genau das sind IN THE CAGE nicht. Die 4 Wiener präsentieren uns auf „Talk Is Cheap“ eher klassischen Old-School-Hardcore mit einer kleinen Prise Thrash gewürzt. So vergleichen sie sich im Promo-Beipackzettel auch mit Bands wie Pantera oder Hatebreed.
An deren Klasse reichen IN THE CAGE natürlich noch nicht ran, was bei gerade mal 15 Minuten dargebotenem Songmaterial auch kaum möglich ist. Trotzdem schaffen sie es, sich vom Album-Titel „Talk Is Cheap“ zu distanzieren und die hochtrabenden Vergleiche mit ihren namhaften Kollegen im Ansatz zu rechtfertigen.
Songs wie „Hate Makes The World Go Around“ und „Rise Again“ sprühen dank der guten Produktion und dem klassischen Hardcore-Riffing nur so vor Energie. Dabei bewegen sich IN THE CAGE meist im Midtempo und verzichten bis auf den abschließenden Kracher „E.S.A.F.D“. auf richtig schnelle Songs. Bei mehrmaligem Hören offenbaren sich außerdem sehr coole Grooves wie in „Anger Inside“ oder dem Titeltrack.
In Sachen Songwriting wird hingegen nicht viel Abwechslung geboten, auch auf Grund der Tatsache, dass IN THE CAGE ganz dem Motto „In der Kürze liegt die Würze“ folgen und eher auf Kurzweiligkeit in ihren Liedern setzen.
So ist TALK IS CHEAP eine Platte geworden, die von eben dieser Kurzweiligkeit einiges zu bieten hat und durchaus Spaß macht.Man darf gespannt sein, was aus Österreichs Hauptstadt noch so kommt. Für den Anfang ist das schonmal nicht schlecht.
Keine Wertung