Review In Aphelion – Reaperdawn

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 2024
  • Spielart: Black Metal

Mit IN APHELION hat Sebastian Ramstedt von Necrophobic 2020 ein Nebenprojekt gegründet – und das auch noch mit Mitgliedern von Necrophobic. War das neue Projekt initial noch deutlich mehr im Death Metal beheimatet als seine Hauptband, hat sich das mit dem zweiten Album deutlich gewandelt. Das allerdings wirft auch Fragen auf.

Nicht nur personell sind IN APHELION nämlich mittlerweile noch weiter an Necrophobic herangerückt, seit deren Bassist Tobias Cristiansson auch noch bei IN APHELION eingestiegen ist. Auch musikalisch ist aufs erste, zweite und auch dritte Hinhören kaum noch ein Unterschied zu den Werken der schwedischen Black-Death-Legende festzustellen. Natürlich macht es einen Unterschied, dass bei IN APHELION weiterhin Sebastian Ramstedt persönlich singt, während er seine Texte bei Necrophobic bekanntermaßen Anders Strokirk anvertraut. Und Schlagzeug-Connoisseure werden auch einen Unterschied im Drumming von Joakim Sterner (Necrophobic) und Marco Prij (IN APHELION) hören.

Von der generellen Schlagrichtung her ist „Reaperdawn“ jedoch gerade so weit von den letzten Necrophobic-Alben entfernt, wie man es sich für „In The Twilight Grey“ eigentlich auch gewünscht hätte: Während dem neuesten Necrophobic-Album jeglicher Biss fehlt, reiht sich auf „Reaperdawn“ ein griffiges Riff ans nächste – geschickt aufgelockert durch Ramstedts flinke Soli und Meodien. Dass er sich dabei der unverkennbaren Harmonien bedient, an denen man auch Necrophobic-Songs jederzeit erkennen kann, ist wenig überraschend – sorgt aber mehr noch als auf „Moribund“ zu Ähnlichkeiten mit der Mutterband.

Vornehmlich durch den raueren Gesang, aber auch durch das etwas weniger auf Gefälligkeit getrimmte Songwriting klingt „Reaperdawn“ böser als das arg bräsige „In The Twilight Grey“. Indem IN APHELION näher an Necrophobic gerückt sind, haben sie aber leider auch einige coole Elemente aufgegeben, die „Moribund“ zu einem so starken Album gemacht haben: eine gewisse Leichtigkeit im Songwriting, die schmissigen Death-Metal-Anleihen und den insgesamt im besten Sinne reudigeren Sound.

Sebastian Ramstedt ist mit „Reaperdawn“ schlussendlich das bessere Necrophobic-Album, nicht aber das bessere IN-APHELION-Album gelungen. Nichtsdestoweniger rangiert „Reaperdawn“ im Blackened Death Metal auf höchstem Level und ist definitiv den einen oder anderen Durchlauf wert.

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Wertung: 8 / 10

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