HYBRID SHEEP sind bislang genauso wenig ein Begriff in der Metalszene wie ihr Heimatort Arenthon im äußersten mittelöstlichen Zipfel Frankreichs. Ganz in der Nähe zu Genf und damit der schweizerischen Grenze gelegen, ist die 1500-Seelen-Gemeinde ganz sicher kein Anlaufpunkt für Freunde der härteren Gangart und ob sich das mit dem Labeldebüt „From The Clutches Of Gods“ daran etwas ändern wird, bleibt zumindest fraglich.
(Melodischer) Death Metal und Metalcore, HYBRID SHEEP haben sich eine aktuell gern genommene Kombination auf die Fahnen geschrieben und so brezeln die Franzosen gleich mal ordentlich drauf los. Massive Gitarrenriffs, zackige Drums, man kennt das ja mittlerweile. Entsprechend sind die zehn Songs über grundsätzliche Kritik zunächst einmal erhaben. Der Sound passt, die Musik kommt mit Kraft und Energie und die Spielweise unterscheidet sich jetzt auch nicht groß von führenden Acts des Genres. Lobend kann man erwähnen, dass das Quintett um Abwechslung bemüht ist. Diese ergibt sich zwar fast ausschließlich im Geschwindigkeitsbereich, meistens schnell, manchmal langsam, aber immerhin bekommt der Hörer weder stumpfes Geboller noch langweiliges Slow-Tempo-Gefiedel zu hören. Im Gesang verlässt man sich weitgehend auf aggressives, tiefes Growlen, hier wäre sicher die eine oder andere Variation drin gewesen, unter dem Strich macht Fronter Arnaud seine Sache aber nicht schlecht.
Die Ursachen für die doch recht mittelmäßige Qualität von „Free From The Clutches Of Gods“ sind jedoch andere. Zum einen bleibt von der Musik kaum eine Note nachhaltig im Ohr. Man kann sich die Songs alle ganz gut anhören, ohne sich über Vergeudung von Lebenszeit zu ärgern, aber in Sachen Nachhaltigkeit können HYBRID SHEEP einfach nicht punkten. Zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus. Auf diese lapidare Formel lässt sich die Platte bringen, dazu kommt eine etwas unnötig progressive Ausrichtung, was als Ursache Nummer zwei durchgeht: Die Songs sind ohnehin schon nicht gerade eingängig und dann probiert man es mit teilweise wirren Strukturen und mehr oder weniger unpassenden Solo-Einlagen. Schön und gut, wenn man es technisch drauf hat, aber zu Lasten des Songs sollte es dann doch nicht gehen.
HYBRID SHEEP verkaufen sich mit „Free From The Clutches Of Gods“ insgesamt ein gutes Stück unter Wert. Die Produktion passt, musikalisch haben die Fünf auch einiges auf dem Kasten, aber die Umsetzung vor allem im songwriterischen Bereich macht der Truppe (noch) einen Strich durch die Rechnung.
Wertung: 5 / 10