HIGH SPIRITS geistern schon länger in der Musiklandschaft herum, als sich das anhand des Bekanntheitsgrates denken ließe. Vor fünf Jahren, 2009, brachte der Multi-Instrumentalist aus Chicago, Chris Black (u.a. Pharaoh, ex-Nachtmystium, Dawnbringer) seine erste Demo unter dem Namen HIGH SPIRITS heraus. Das Projekt, welches laut eigenen Angaben auf einer „Schnapsidee“ beruht, rief er als eine „Nebenbeschäftigung“ ins Leben. Das zweite Studioalbum „You Are Here“ lässt sich stilistisch wie das andere High-Spirits-Material irgendwo zwischen klassischem Heavy Metal und Hard Rock einordnen.
Auf den Ersten Blick ist das Cover, welches einem Londoner-U-Bahn-Plan gleicht, nicht unbedingt interessant – wenn auch ungewöhnlich für ein Metal-Album. Das Reinhören in diesen Silberling könnte sich allerdings lohnen; denn darauf finden sich wirklich einige Bomben-Tracks, welche nicht nur die Fans des klassischen Metals begeistern können. Neben recht melodischen Songs („When The Lights Go Down“, „Reminding You Of Me“, „High Spirits“) lassen sich fetzige, harte und rockige Riffs nirgends vermissen. Neben Kiss-ähnlichen Kitsch-Nummern („I Need Your Love“, „Gone To Pieces“) finden sich ebenfalls harte Tracks, bei deren Riffs man ebenso gut denken könnte, einer Black Sabbath oder Deep Purple Scheibe zu lauschen („One Thousand Nights“, „Can You Hear Me“, „I Will Run“). Stilistisch bewegt sich Chris Black auf seinem Album wie bereits angesprochen zwischen Hard Rock und klassischem Heavy Metal. Neben tragenden Riffs, einem gelungenen Sound und nicht zu frickeligen Leads setzt der US-Amerikaner seine weiche Gesangsstimme gekonnt in Szene, welche sich vom Klang her ideal in Hard Rock/Heavy Metal integrieren lässt. Trotz des strukturell genretypischen Sounds dieser Scheibe unterscheidet sich Chris Blacks Musik in der Beziehung, dass er dem klassischen Heavy Metal einen „smootheren“ Touch gibt. Das mag fürs erste wie ein Widerspruch mit harten Riffs und Songstrukturen klingen, jedoch hat der Mann aus Chicago einen sehr eigenen Sound mit Wiedererkennungswert geschaffen – zusammen mit der abgerundeten Produktion wirkt der Silberling wie aus einem Stück, von der ersten Sekunde bis zur letzten.
Als Fazit reicht es zu sagen, dass man mit „You Are Here“ nichts falsch machen kann, jeder einzelne Song ist gut ausgearbeitet, bis ins Detail sorgfältig komponiert und gut abgemischt worden – großes Lob an den Solokünstler für ein solides Stück Heavy Metal!
Wertung: 7 / 10