Ursprünglich 2002 via CD-R herausgebracht, erschien vier Jahre später die MC zu „Nihilistic Thoughts Embraced By Pure Misanthropy And Immortal Hate“. In der Aufmachung der Demo findet sich der Satz: „HELLVETIC FROST pflegt noch die alten Werte des Black Metals mit all seiner Kraft und dem schon laengst vermissten elitaeren Gedankengut.“ Eine Ansage, welche auf ehrlichen Black Metal der alten Schule hoffen lässt, jedoch genauso den Gedanken hervorruft, dass das Schweizer Duo eben daran scheitern wird, da ein solcher Satz schon oft auf minder guten Veröffentlichungen prangte.
Lauscht man also der MC, so fällt auf, dass die ersten beiden Stücke nach der Einleitung recht untergehen. Sie können die Aufmerksamkeit des Hörers nicht vollends auf sich lenken, was daran liegt, dass „Into the Dawn of A New Millenium“ und „In Unholy Victory I Lay“ durch keinerlei Besonderheiten aufwarten können. Das ist zwar prinzipiell nicht nötig, doch um ohne kreative Ideen zu glänzen, müssten die beiden Jungs ihre Lieder mit einer größeren Energie und Leidenschaft zieren. So sind die beiden genannten Stücke definitiv anhörbar und nicht schlecht, das war es aber auch schon. „Black Metal ueber alles“ folgt und wird dem ein oder anderen ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern, denn dieser Liedtitel ist zugegebenermaßen nicht – nennen wir es anspruchsvoll – erdacht, um das mal euphemisierend auszudrücken. Dafür geht „Black Metal ueber alles“ aber direkt ins Ohr und bereitet nach mehrmaligem Hören eine immer größere Freude, so dass man sich geistig inmitten des Liedes wieder finden wird.
Ohnehin ist die zweite Hälfte dieser Demo erfreulicher, dazu nun mehr: Mit „A Vision of Eternal Silence“ folgt ein Track, welcher aus dem Rahmen von „Nihilistic Thoughts Embraced By Pure Misanthropy And Immortal Hate“ fällt. Zwar bekommt man auch hier räudigen Black Metal geboten, jedoch wird das Tempo in diesem Falle gedrosselt, HELLVETIC FROST gewähren den Gitarren mehr Freiraum. So lässt man den Bass atmosphärisch und düster ausklingen, die Gitarre wiederholt ihr Riffing, welches in Verbindung mit dem Bass eine leicht melancholische Ader erzeugt. Grim und Paganwarrior sprechen den Text von „A Vision of Eternal Silence“, wobei die eine Stimme krächzt, die andere in einer normalen Tonlage agiert. Zum Vergleich könnte man den Beginn von „Runatal – Odins Runenlied“ von Ravensblood heranziehen. Ansonsten erzeugt man mit lediglich den Instrumenten, welche minimalistisch gehalten sind, eine elegante Stimmung. Zuletzt erklingt ein Nargaroth-Cover, welches in diesem Falle „Shall We Begin“ ist. Möchte man nun daraus Schlüsse ziehen, so könnte man durchaus behaupten, eine gewisse Affinität durch Nargaroth ist auch in den anderen Liedern hörbar respektive ersichtlich. Damit läge man nicht völlig falsch. Das Cover ist ihnen übrigens recht gelungen, besonders der Anfang von „Shall We Begin“ gefällt.
Im Endeffekt bieten uns die beiden Schweizer also taugliche und gute Black Metal-Kost. Das reicht freilich längst nicht für eine herausragende Veröffentlichung aber hier handelt es sich immerhin um das erste Lebenszeichen einer Band, das darf man nicht vergessen. Somit kann man mit dem Ergebnis zufrieden sein, sollte aber zugleich daran arbeiten, sich ein Bild mit mehr Wiedererkennungswert zu erarbeiten. Die Evaluation nach Punkten entfällt hier, da es sich um eine Demo handelt.
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