Zwei Jahre nach ihrem „Kaoskult“-Album lassen die Kettenhemd-Träger HELHEIM nun in Form einer EP von sich hören. Das ist zwar vielleicht nicht so befriedigend wie ein Full-Lenght-Release, aber besser als garnichts – zumal die CD auch einen kleinen Ausblick auf das im Februar kommenden Jahres anstehende siebte Album, “Heiðenðomr Ok Motgangr” bietet:
Den Anfang machen mit den beiden Stücken „Åsgards Fall“ Pt. I und II zwei komplett neue und exklusiv dieser EP vorbehaltene Songs – jeweils um die zehn Minuten, wird dem Fan hier reichlich dessen geboten, was er an HELHEIM liebt: Treibendes Riffing, gefauchter Gesang und ein gewisses Mindestmaß an Melodie. Verbunden durch das „Asgards Fall“-Interlude, sowie vom Rest der EP durch das Maultrommel-Solo „Helheim VII“ abgegrenzt, ist diese erste, in sich geschlossene Einheit durchaus hörenswert.
Mit „Dualitet Og Ulver” folgt daraufhin ein erster Eindruck vom kommenden Album, welcher jedoch insofern nicht als repräsentativ gesehen werden kann, als dass es sich lediglich um einen „Radio Edit“, also eine Kurzversion handelt. Doch was zu hören ist, verheißt gutes und sollte bereits jetzt im Gesicht eines jeden HELHEIM-Hörers die Sonne aufgehen lassen.
Mit der neu eingespielten 2010er-Version des Klassikers „Jernskogen“, das im Original auf dem 2000 erschienenen dritten Album der Norweger, “Blod & Ild”, zu finden ist, wird die EP stimmig abgerundet – ist die Neueinspielung doch vermutlich nicht zuletzt, weil sich Herbrand Larsen (Enslaved, Audrey Horne) für den Master der EP verantwortlich zeigt, durchaus als gelunge zu bezeichnen.
Auch wenn ich kein Fan des EP-Formates bin, muss ich sagen, bekommt der HELHEIM-Anhänger hier doch einiges geboten – nicht allein der Spielzeit von einer knappen halben Stunde wegen, die sich für eine EP wirklich sehen lassen kann, sondern vor allem, weil diese mit wirklich hochwertigem und stimmig zusammengestelltem Material gefüllt ist. Daumen hoch!
Keine Wertung