HATRED sind eine deutsche Thrash-Metal-Band, die 1998 unter der Prämisse gegründet wurde, dem old-schooligen Trash (wohl inklusive Bier, Head-Banging und allem, was sonst so dazu gehört) ordentlich zu fröhnen. Viele Besetzungswechsel später, doch immer noch mit dem Anspruch, ordentlich zu prügeln, bekam die erste Demo „Fractured“ 2002 durch die Bank weg gute Kritiken. Klar, dass da die erste Langrille nicht weit war: 2004 erblickte „Soulless“ das Licht der Welt und konnte die auf der Demo begonnene Erfolgsgeschichte weiterschreiben.
Nun liegt dem qualitätsverwöhnten Metal-Redakteur das neue Eisen „Madhouse Symphonies“ vor (virtuell zumindest) und darf kritisch begutachtet werden. Was man einfach mal feststellen muss, ist die Tatsache, dass der Thrash der alten Schule nicht unbedingt ein Genre ist, welches vernachlässigt wird. So viele Lorbeeren eine Band auch immer erhalten haben mag, ist es nicht leicht, etwas zu kreieren, was man nicht schon hundert mal von der Band im Proberaum nebenan gehört hat oder das Bekannte so zu spielen, dass es immer noch spannend ist.
Glücklicherweise sind Hatred nicht (mehr) die Band im Proberaum nebenan, sondern haben sich zurecht dort herausgespielt. Dabei bekommt man auf „Madhouse Symphonies“ nicht nur das geboten, was man sich sowieso unter gutem, alten Geknüppel vorstellt und sich wünscht, sondern noch ein bisschen mehr. Mit Sahnehäubchen sozusagen. Aber zunächst zum Erhofften: HATRED legen schon im Opener „Follow the Leader“ die Messlatte angenehm weit oben an. Stakkato-Riffing von der Gitarrenfraktion, klirrende Becken bei den Drums und dann Gesang, wie er besser nicht passen könnte.
Über seine fünfeinhalb Minuten Laufzeit steigert sich der Song kontinuierlich mit einem ruhigeren Part in der Mitte, der von Kriegsgeräuschen wieder in einen nach vorne preschenden, wahnsinnig gewordenen Panzer verwandelt wird (man verzeihe das Klischee). Ein gepflegtes Gitarrensolo darf natürlich auch nicht fehlen, bevor der Song ausklingt und es mit „Caught in the Pit“ sofort weitergeht. HATRED zeigen ein Gespür für Tempo und Struktur, das aus sich heraus verhindert, dass man auch nur einen Gedanken an Langeweile verschwendet.
Fast schon erschreckend, wie die Band, die unüberhörbar Exodus, Overkill und Testament als Vorbilder nennt, es schafft, das Niveau über die gesamte Spielzeit von 13 Titeln zu halten. Ausreißer nach unten gibt es nicht, dafür aber mit „Gates of Hell“ einen ungewöhnlichen Song, der als 3 minütige Ballade beginnt und dann in spannungsgeladenes Gethrashe übergeht, woran sich dann mit „Madhouse Symphonies“ das vielleicht stärkste Stück der Platte anschließt.
Wertung: 8 / 10