Review Hatebreed – The Rise of Brutality

Widmen wir uns außer der Reihe mal einem Album, dass dem Metal Hardcore Sektor entstammt. Mit Hatebreed kam ich das erste mal in der Disco in Verbindung als „I Will Be Heard“ gespielte wurde und die ganzen Nu Metal und auch viele Metalfans schier ausrasteten. Der aggressive, druckvolle Sound begeisterte mich schnell. Leider habe ich bislang nie entsprechendes Album „Perseverance“ gekauft. Dafür aber den ‚2003er Nachfolger „The Rise of Brutality“ für lau von einem Kollegen bekommen. Hatebreed spielen harte, ausgereifte Metalriffs und mal mehr, mal weniger Doublebass am Schlagzeug. Der Gesang ist kaum verkennbar, schreit sich Frontman Jamey Jasta doch bei jedem Song mehr oder weniger die Seele aus dem Leib. Für zwischendurch und manchmal einkehrende „Scheißegal-Phasen“ also perfekte Musik.
Den Anfang macht „Tear it Down“, welcher wie im Grunde jeder Song unmittelbar nach Hatebreed klingt. Sehr schnelle Musik, viel Doublebass-Geholze und coole Riffs. „Straight to your Face“ tönt es aus den Boxen und damit haben die Brüder verdammt recht. Ein annehmbarer Song, aber keiner der vom Hocker reißt. „Facing What Consumes You“ habe ich zum ersten mal bei einem Kumpel im Auto gehört. Zu dem Zeitpunkt kannte ich nur das besagte, ungemein starke „I Will Be Heard“, welches ich nach wie vor als Maßstab der Band ansehe, auch wenn das für Hardcore Fans gut möglich unverständlich sein mag. Dennoch gefällt mir der dritte Track schon besser als die beiden vorausgegangenen Songs. Von der Struktur her geht es hier besser ab und der Song muss in der Disco gut zum Moshen geeignet sein, da so mancher Tempowechsel für kurze Pausen gut ist und es sonst eigentlich nur auf die Zwölf geht. Zwischendurch sei noch gesagt, dass das Album sich verdammt gut anhören lässt, da die Produktion genau richtig ist und einen die recht kurz gehaltenen Songs geistig keineswegs überfordern. „Live for this“ erinnert mich ein wenig an die Kollegen von Killswitch Engage, würden die aber das Schlagzeug etwas wüster behandeln. Bei „Doomsayer“ geht dann meiner Meinung nach das erste mal so richtig die Lucy. Die Gitarrenarbeit ist wahnsinnig schnell gehalten und der Gesang ist aggressiv als gäbe es kein Morgen. So gefällt es am besten.
Die zweite Hälfte leitet „Another Day, another Vendetta“ ein. Hier geht es mit reifen Riffs los und der Song dürfte live ein richtig übler sein. Über den Song lässt sich nicht viel sagen, außer dass er eben ziemlich wüst ist und 100% aufs Gaspedal gedrückt wird. Song Nummer sieben hat den Titel „A Lesson lived is a Lesson Lea“ und startet sehr interessant. Nach kurzem Stelldichein folgen gehörige Powerakkorde. Das ist das schöne an Hatebreed, man merkt in jedem Song, dass ihre Definition von Hardcore absolut in den Metalsektor passt und sich da nichts irgendwie nach Punk anhört, aber dieser Satz ist mit Vorsicht zu genießen, es sprach einer, der damit nicht weiter bewandert ist… „Beholder of Justice“ wäre mit anderem Gesang ein astreiner Death Metal Kracher, so bietet er verdammt zügiges Riffing, pompöse Blastbeats und das über das gesamte Lied hinweg. Definitiv ist dies einer der ganz starken Nummern des Albums. Als nächstes beflügelt „This is Now“ den Gehörgang. Verzerrte Gitarren leiten Song ein und die pure Brutalität, ganz dem Albumtitel nach, macht sich großzügig breit. Bei diesem Song handelt es sich um den wohl eingängigsten und einprägsamsten auf dem Album. Das eindeutige „This is Now“ Geshoute im Refrain lässt mich wieder an „I Will Be Heard“ denken und schlechter ist dieses Stück keinesfalls, wenn auch nicht so individuell. Aber ein ganz starker Song, der Fans aus dem gesamten härteren Metalsektor gefallen könnte. Mit seinen 3:36 Minuten ist er der längste Song auf dem Album und wohl auch das große Aushängeschild auf diesem.
Das finale Trio wird durch „Voice of Contention“ eingeläutet, wo Fronter Jamey noch einmal bis aufs Äußere seine Stimmbänder strapaziert. Das will schon geübt sein, denn wenn du und ich so brüllen würden, täte uns garantiert ziemlich der Hals weh. Das Lied bietet angenehmes Riffing und ein abwechselungsreiches Drumspiel, so wird hauptsächlich die Snare bedient, aber auch die große Fußmaschine bleibt nicht unversohlt. Schlagartig ist das Lied zu Ende und mit „Choose or be Chosen“ lässt eine richtig schnelle Nummer aufklingen. Trotz der Schnelligkeit ist das Lied eher uninteressant und geht mit seinen anderthalb Minuten recht schnell an einem vorbei. „Confide in No One“ macht dann den Abschluss und lässt musikalisch gesehen nicht zu wünschen übrig. Der Song ist arg „böse“, was durch ein temporeiches, druckvolles Getrommel deutlich wird. Ein sehr reifer Song der qualitativ auch im oberen Viertel des Albums anzusiedeln ist.

Abschließend würde ich sagen, dass der Hardcorefan mit diesem Album ein richtig gutes Stück bekommt, dass an Aggressivität und instrumentaler Vielfalt viel zu bieten hat. Für mich als „außenstehenden“ ist das Album wirklich gut akzeptabel und irgendwo leichte Kost, wenn man sich nicht am Gesang stört. Die kurzen Songs machen das Album wirklich gut hörbar. Ein super Album, dass definitiv überall stehen kann, wo beispielsweise auch Alben der Fear Factory oder Killswitch Engage stehen.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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