Schon seit fast zehn Jahren gibt es die finnischen Doom-/Melodic-Death-Metaller von HANGING GARDEN. Zu einer Demo und zwei Full-Length-Alben, die allesamt sehr gut von der (kleinen) Fangemeinde aufgenommen wurden, hat es die Band bis 2013 gebracht. Jetzt ist mit „At Every Door“ das dritte Album fertig gestellt.
Dass man es mit tendenziell eher gemächlicher, schwermütiger Musik zu tun hat, wird schon klar, wenn man einen Blick auf die Länge der acht Titel wirft, von denen keiner die Sechs-Minuten-Grenze unterschreitet. Der Opener „Ten Thousand Cranes“ donnert gleich mit einer Mordswucht in die Anlage und kristallisiert sich schnell als stärkster Song des Albums heraus: Die dichte Atmosphäre in Kombination mit dem konsequent fortgeführten Hauptthema, den cleanen Vocals, den schweren Gitarren und den tiefen Growls des Sängers Toivonen ergeben ein klasse Bild zum Anfang.
Es verwundert wenig, dass HANGING GARDEN in der Folge etwas gemächlicher zu Werke gehen: In „Ash And Dust“ herrscht eine deutlich hellere Atmosphäre vor, auch durch die hohen Pianos, die erklingen, während die Rhythmusfraktion immer noch ordentlich in die Saiten haut – obwohl das Intensitätslevel gegen Ende gesteigert wird, hat man es hier mit einem der seichteren Lieder des Albums zu tun. „Hegira“ erinnert allein wegen seiner höheren Geschwindigkeit und des Gesangsstils schon eher an Bands wie Amorphis. Während „Evenfall“ und „To End All Ages“ mit coolen Gitarren überzeugen können – gerade in den ruhigen Passagen – sind „Wormwood“ und „At Every Door“ eher langweilig.
Gut gelungen ist aber der Sound von „At Every Door“. Raumgreifend hallt das Schlagzeug, während die Gitarren, wenn nötig, den gewünschten Druck entfalten und ansonsten hinter Toivonens Gesang zurücktreten. Für alle Liebhaber der finnischen Düsterschiene à la Amorphis, Swallow The Sun, Ghost Brigade ist „At Every Door“ ein sicherer Griff, auch wenn das Album nicht zu begeistern vermag.
Wertung: 7 / 10