Review Hammerfall – Legacy Of Kings

Nach dem wie ein Hammer eingeschlagenem Debütalbum “Glory To The Brave” waren die Erwartungen an die fünf Schweden natürlich sehr hoch gesteckt. Mit „Legacy Of Kings“ musste sie beweisen, dass der Vorgänger nicht nur eine Eintagsfliege war.

Der Opener „Heeding The Call“ ist ein typischer Hammerfall – vor allem eben schöne Instrumentenparts und die schnell eingängigen Texte, die zum mitsingen und mitmachen fast zwingen. Ein Brett ist der Titeltrack, der richtig heavy Riffs bietet. Schon etwas schneller als „Heeding The Call“ und das Gitarrensolo ist allererste Güte.
Zum Midtempo-Kracher mit dem sehr einfallsreichen Titel „Let The Hammer Fall“ nickt der Kopf fast von alleine. Den ganzen Song stehen hier nicht die Gitarren, sondern vielmehr der Bass im Vordergrund, aber mir will der Song einfach nicht gefallen. Im Endeffekt einfach etwas langweilig und eintönig. Wunderbar schnell geht es mit „Dreamland“ weiter, hier gefallen Melodie, Tempo und Gesang auf Anhieb besser. Hier wird der Platz auf der Tanzfläche zunehmend knapper, meiner Meinung nach einer der besten Hammerfall-Songs.

Nach einem knapp einminütigem Akustik-Intro kommen bei „Remember Yesterday“ langsam aber sicher schwere und schleppende Gitarren ins Spiel, die im Refrain dieser Ballade sehr gut mit Joacim Can’s Gesang harmonieren. Eine wirklich sehr schöne und erfreulicherweise nicht kitschige Ballade, die man sich gut anhören kann.
Nachdem die akustischen Klänge langsam ausklingen, liegt hier keine Matte mehr still – Ein Riff, bei dem sich niemand entziehen kann, mit zu moshen leitet „At The End Of The Rainbow“ ein, dass jeder Metaller kennen muss, und auch unzählige Nicht-Metaller kennen und mögen. Ein Genickbrecher erster Klasse, mit einem genialen Refrain, bei dem man nur allzu gut mitmachen kann. Das Solo bei etwas 2:20 gibt den noch nicht ausgereizten Nackenmuskeln wunderbares Training, wie die gesamten 4 Minuten. Der meiner Meinung nach beste Hammerfall-Song!

Nach so einem Hammer kann eigentlich kaum etwas glänzen, doch „Back To Back“ gibt sein bestes und tritt voll in die Eisen. Klasse Speed-Metal bei dem allerdings der Refrain ziemlich verhunzt wurde. Wieder besser wird’s mit dem nächsten Banger „Stronger Than All“. Etwas schneller als „At The End Of The Rainbow“, aber auch hier kracht der Nacken angenehm, wenn auch die Temposchraube etwas angezogen wurde.
Bei „Warriors Of Faith“ dreht Joacim Cans seine Stimme teilweise ungewöhnlich tief, hört sich aber richtig gut an. Mit dem zehnten letzten Track „The Fallen One“ dröhnt dem Hörer eine weitere Ballade entgegen, die noch akustischer als „Remember Yesterday“ zu Werke geht, und bei weitem nicht an dessen Klasse anschließen kann. Ein schlechter letzter Track, der vom Rest der Scheibe ziemlich weit abfällt.

„Legacy Of Kings“ ist keine CD, die die Metal-Szene revolutionieren wird – jedoch wird der True Metal enorm gepusht (besser als Manowar und Konstorten sind Hammerfall sowieso! Auch wenn sich die Texte nicht maßgeblich unterscheiden, und auch hier streckenweise sehr klischeehaft sind, um mal das Wort peinlich zu vermeiden). Bisher noch nicht erwähnt habe ich die Chöre, die über die gesamten 45 Minuten richtig druckvoll und stimmungsvoll sind, und den Songs die nötige Atmosphäre mitgeben. Ein würdiger „Glory To The Brave“-Nachfolger, wenn auch noch viel zu verbessern ist.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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