Wenn es darum geht, fähige Nachwuchs-Bands ausfindig zu machen, erfreuen sich entsprechende Wettbewerbe nach wie vor großer Beliebtheit und während der „Rock The Nation Award“ eher neueren Datums ist, hat der jährlich ausgerichtete „Metal Battle“ bereits Tradition. So konnten auch die israelischen HAMMERCULT wie schon ihre Landsleute The Fading bei jenem Kräftemessen die Aufmerksamkeit der Plattenfirmen gewinnen.
Fünf Songs und damit immerhin fast 20 Minuten lang betreiben HAMMERCULT auf „Rise Of The Hammer“ das, was in den letzten Jahren gemeinhin als „Thrashcore“ bekannt geworden ist: Fällt bereits das Cover ebenso thrashig wie trashig aus wird auf „Rise Of The Hammer“ genau das geboten, was man angesichts einer solchen Genre-Bezeichnung erwarten möchte, nämlich geradliniger Thrash Metal mit Hardcore-Attitüde. Das äußert sich im Falle von HAMMERCULT in weithin undifferenziertem Geknüppel jenseits aller Geschwindigkeitsbegrenzungen, was an sich gar nicht verkehrt sein muss und sicher auch in der hier gebotenen Form seine Anhängerschaft finden wird – gut für die Band.
Objektiv betrachtet liefern die Israelis mit ihrem Debüt jedoch nichts, was nicht schon x andere Kapellen ähnlicher Bauart auch schon vom Stapel gelassen hätten und gerade im Moment besteht ohnehin kein Mangel an jungen Thrash-Metal-Bands. Sicher, präzise können die Jungs spielen, die Death-Angel-mäßigen Refrains passen gut zum Gesamtbild und die oftmals eingestreuten Melodieparts sind eine gute Idee, allerdings sollte es der Truppe vielleicht zu denken geben, dass bei all dem bösen Geballer ausgerechnet die Mitsing-Parts das beste an ihren Songs sind.
Die Produktion von „Rise Of The Hammer“ verhält sich dabei gemäß dem Titelbild, weshalb die Gitarren reichlich undifferenziert und ohne erkennbare Mitten durchs Gebälk sägen und der fauchende Gesang so laut abgemischt ist, dass der Rest der Band während der Strophen ohnehin bis zur Unkenntlichkeit in den Hintergrund verschwindet, weshalb auch viele der erwähnten Melodieparts einfach untergehen. Letztendlich ist das Schaffen von HAMMERCULT also weder besser noch schlechter als vieles, was es schon gibt, weist aber weder nennenswerte Höhen noch Tiefen auf und kommt daher über das Prädikat „Durchschnitt“ nicht hinaus.
Dem Begriff „Thrashcore“ konnte man in der jüngeren Vergangenheit vornehmlich in Verbindung mit den Kaliforniern Municipal Waste begegnen und zweifelsohne gehen HAMMERCULT in die gleiche Richtung, sind allerdings ganz offenbar bestrebt, deutlich bösartiger zu klingen. Underground-Puristen werden „Rise Of The Hammer“ schnell ins Herz schließen, ansonsten dürften es HAMMERCULT jedoch schwer haben, im derzeit überbevölkerten Genre dauerhaft Fuß zu fassen.
Keine Wertung