Auf diese kleine, aber dennoch sehr feine Split CD dürfte so mancher (Gore)Grind Fan gewartet haben. Zwei absolute Überbands aus diesem Genre vereint auf einer CD. Hier wären zum einen die seit 1990 aktiven Goregrinder HAEMORRHAGE aus Spanien, welche nach 2 Jahren, abgesehen von der „The Kill Sessions“ Live CD endlich wieder neues Material in den Westen Europas schiffen. Mit unverändertem Line Up steuern die Jungs aus Madrid 6 Songs zu dieser Split bei. Ein besonderer Schmankerl ist hier das Sodom Cover „Ausgebombt“, welches sich (endlich) von den xtausend anderen Cover unterscheidet.
Doch zuerst zur zweiten Band. Diese sind niemand geringeres als die ebenfalls seit 1990 bestehende deutsche Band „Dead“. Zeigte man im vergangen Jahr mit der Zwei-Song-Split mit Butcher ABC nur ein sehr kleines Lebenszeichen, so sind es hier ganze 4 Stück. Eines der vier Stücke ist mit „Sex & Destruction“ ebenfalls ein Cover, allerdings von einer unbekannteren Thrash/Power Metal Band mit dem Namen Black Task.
Musikalisch wird astreiner Grind geboten. HAEMORRHAGE grooven und grinden wie man es von ihnen gewohnt ist. Dank der außergewöhnlich guten Produktion hämmern die Songs ordentlich und animieren regelrecht dazu, das Wohnzimmer in ein Ein-Mann-Konzert inklusive Circle Pit zu verwandeln. Vorallem Fans, die ab der „Morgue Sweet Home“- Phase dazugestoßen sind, kommen hier voll auf ihre Kosten. Das Sodom Cover „Ausgebombt“ trägt das übrige dazu bei. Dieses ist zwar nicht überragend, jedoch noch dreckiger als das Original und mit einem herrlichen spanischen Akzent versehen.
DEAD lassen die Songs von ihren Landsmänner ruhen, und beginnen mit „Pipecleaner“ ihren Teil der Split CD. Da ich neben der oben angesprochenen Split nur das „Whorehouse of the Freaks“ Album kenne, kann ich nicht allzuviel Vergleiche ziehen. Dennoch reicht diese Kenntnis aus, um sagen zu können, dass DEAD für diese Split so ziemlich alles gegeben haben dürften und nun den verdienten Erfolg hierfür einfahren sollten. Da ist es auch weniger schlimm, dass die aller wenigsten (mich eingeschlossen) das Original von „Sex & Destruction“ kennen dürften, denn der Song macht auch so gut Laune.
Alles in einem bekommt man für nicht einmal einen Zehner hier eine absolute Hochkaräter-Split, die in keinem CD Regal eines Genreliebhabers fehlen sollte. Da kann man auch über die geringe Spielzeit von knapp über 20 Minuten hinwegsehen.
Wertung: 8 / 10
Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info