Review Gun Barrel – Outlaw Invasion

  • Label: Limb
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Heavy Metal

Es ist doch ein Kreuz in diesem Business: Da veröffentlicht man Stück für Stück gutklassiges bis ausgezeichnetes Musikmaterial und trotzdem will sich der große Erfolg nicht so recht einstellen, während weitaus trivialere Bands regelrecht nach oben gehyped werden. Welche Bands das sein mögen, das mag hier jeder für sich entscheiden, die Rheinländer von GUN BARREL gehören jedoch zweifelfrei zur ersteren Kategorie. Bereits drei sehr gute Alben hat die Truppe schon aufgenommen und sich damit eine solide Fanbasis erspielen können und dennoch reichte es live nur für die Opener von (immerhin) Bands wie Rage, Tankard oder Mystic Prophecy. Nun steht ihr viertes Album, „Outlaw Invasion“ in den Startlöchern und schickt sich an, der Band weitere Tore zu öffnen.

Der Opener „Front Killers“ zeigt sofort, dass man abermals sein Hausaufgaben gemacht hat. Treibende Riffs, eine permanent ballernde Doublebass und eine gewaltige Portion Rotz tritt so richtig schön Ärsche. Bereits zu Beginn des Albums halten sich GUN BARREL also nicht im Geringsten zurück und zeigen eindrucksvoll, wo der Hammer hängt. Auch im Jahr 2008 steht die Band nach wie vor für schön dreckigen Rock´n´Roll, wie man ihn u.a. von Motörhead oder Thunderhead kennt und liebt. Der unterschied gerade zu erst Genannten besteht bei GUN BARREL jedoch darin, dass man die Songs nicht nur an ihren Namen unterscheiden kann. Auf „Outlaw Invasion“ finden sich schnelle Treiber wie „The Redeemer“, Turn To Black“ oder das erwähnte „Front Killers“, amtliche Schwermetall-Hymnen wie „M.I.L.F“ oder „Keep on Movin´“ oder reinrassige Rocker der Marke „Ceap Wild and Nasty“, bei denen man sich automatisch vorstellt, auf einer gemütlichen Harley in den Sonnenuntergang zu knattern und/oder bei einem frisch Gezapften den Kopf nicken zu lassen (natürlich in dieser Reihenfolge, Metal1.info übernimmt keine Haftung für alkoholbedingte Unfälle).
Mit „Tomorrow Never Comes“ versucht man sich auch an einer Ballade, welche zwar ganz nett ist, jedoch nicht an die Klasse der härteren Songs heranreicht. An der Klasse des gesamten Albums ändert das satanseidank jedoch nichts.
Dass die elf Songs (plus Intro und Outro) auch ordentlich knallen, dafür sorgten Yenz Leonhardt (Iron Saviour, Stormwarrir), welcher der Band im Studio unter seine Fittiche nahm, sowie Produzenten-Ass Tommy Hansen (u.a. Helloween und Hatesphere). Der Sound steht dem Songmaterial wirklich sehr gut zu Gesicht.

Fazit: GUN BARREL feuern eine auf „Outlaw Invasion“ fette Breitseite los, welche alle Biker, Headbanger und sonstigen Schwermetallern auf kaltem Fuß erwischen sollte. Prächtig old-schoolig und trotzdem unverbraucht zeigt man hier, dass man verdammt noch mal das Zeug hat, in die obere Liga vorzustoßen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie es diesmal schaffen, meinen Segen dazu haben sie jedenfalls!

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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