Review Grave – You’ll Never See…

  • Label: Century Media
  • Veröffentlicht: 1992
  • Spielart: Death Metal

GRAVE sind einer der Formationen der alten Schulen des schwedischen Death Metals, die die Saiten runterstimmen bis sie schlabbern, immer im gediegenen Mid Tempo Bereich bleiben und dabei den Zuhörer in ihre Welt des Hasses entführen – ob er nun will oder nicht. Den Gesang steuert der (ehemalige) Entombed Bassist Jörgen Sandström bei, wie bei fast allen älteren GRAVE-Alben.

Nachdem 1991 mit „Into The Grave“ ein Klumpen das Licht der Welt erblickte setzte man alles daran, so schnell wie möglich für Nachschub zu sorgen. Da sich aber Jonas Torndal (der jetzt auch wieder Sänger bei den Schweden ist) mitten in der „Into The Grave“-Tour absetzte, verzögerte sich alles etwas. Aber 1992 kam dann endlich der langersehnte Nachschub mit dem klangvollen Namen „You’ll Never See…“. Eine Death Metal Walze, die es locker mit Alben wie „Left Hand Path“ oder „Where No Life Dwells“ aufnehmen kann. Riffs, die sich unweigerlich in den Gehörgang bohren, ein Schlagzeug, das einen für die Nackenmuskulatur angenehmen Takt vorgibt und tiefe Growls, die uns sagen, dass wir nicht willkommen sind auf dieser Welt. Jeder Titel auf dem Album der Schweden hat Charakter, auch wenn sie sich mitunter recht ähnlich sind, aber hey.. lieber mehrere gute Songs mit Wiedererkennungswert, anstatt ein Haufen abwechslungsreicher Titel, die niemand länder als drei Minuten aushält.Der Sound zeigt sich hierbei von einer dreckigen Seite, dass man sich richtig vorstellen kann, wie drei betrunkene, stinkende Schweden gerade ein Album einhämmern und all ihren Groll darin verarbeiten.

„You’ll Never See..“ bleibt ein Meilenstein in Sachen Aggressivität und Härte. Wer braucht schon Weichspüler-Bands wie In Flames oder Hypocrisy, die versuchen, kunstvoll zu klingen und ihre Wurzeln dabei total vergessen? Schmeißt GRAVE rein, lehnt euch zurück, genießt die Show und seht die Welt untergehen. Ist das zuviel verlangt?

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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