Der erste Blick aufs Cover macht bereits deutlich, dass es sich bei THE GOLDEN GRASS um alles andere, als eine Metalband handelt. Farbenfroh, mit weichen Linien, und arg verspielt präsentiert sich die Front des selbstbetitelten Debüts der drei Herren aus Brooklyn.
„Please Man“ eröffnet das Album und schnell wird klar, was man von THE GOLDEN GRASS zu erwarten hat: Southern Rock mit einer amtlichen Psychedelic-Schlagseite, Musik, die sofort an die 70er erinnert und stark von den Allman Borthers und Creedence Clearwarter Revival beeinflusst ist.
Interessanterweise erscheint „The Golden Grass“ auf Svart Records, die sonst eher Bands wie Convulse, Mantar oder Vainaja betreuen, sprich sich mit harten und düsteren Klängen profilieren. Selbst musikalisch zugänglicherer Bands des Labels wie Beastmilk oder Jess And The Ancient Ones weisen noch eine düstere Grundstimmung auf, was THE GOLDEN GRASS mit ihrem fröhlichen Hippierock doch etwas herausstechen lässt.
Was allerdings passt, ist die hohe Qualität der Musik. Der Opener kommt dermaßen entspannt aus den Boxen, dass man sich sofort fühlt, als ob man an einem schönen Frühlingstag auf einer Wiese läge.
Das folgende „Stuck On A Mountain“ geht sofort ins Ohr und bleibt auch dort, ohne allerdings einen ausgiebigen Jam-Part vermissen zu lassen. „One More Time“ ist ein Song, der veranschaulicht, wie Black Sabbath vielleicht geklungen hätten, wenn sie sich statt den düsteren Gefilden der Sonnenseite des Lebens zugewandt hätten. Trotz offensichtlicher Einflüsse der vielleicht beste Song der Scheibe.
„Wheels“ kombiniert auf gut 12 Minuten alle Trademarks von THE GOLDEN GRASS, indem Einflüsse aus Space Rock, Jazz, Improvisation und geradlinigem Rock miteinander kombiniert werden, wobei das Ganze immer zugänglich bleibt. Den Abschluss macht „Sugar N‘ Spice“, das allerdings recht unspektakulär ist und den Standard der ersten Songs nicht ganz halten kann.
Letztlich haben THE GODLEN GRASS mit ihrem Debüt ein Album vorgelegt, dass einfach gute Laune macht und wunderbar als Soundtrack zu den sonnigeren Tagen des Jahres passt. Keinesfalls innovativ, aber sehr kompetent umgesetzt und durchaus unterhaltsam.
Wertung: 6.5 / 10