Das zweite Album der Mannen aus New England nach dem selbstbetitelten Erstling, der in den USA dreifach Platin eingebracht hat. Entsprechend groß waren die Erwartungen der versammelten Fangemeinde an Awake.
Gleich der Eröffnungstrack „Sick Of Life“ nach einem unheimlichen Intro mit einem sich stetig steigerndem Bassspiel… das nach einem Schrei in einen richtig harten Riff mündet. Schon hier wird die Marschroute für die restlichen Tracks vorgegeben: Harte und gnadenlose Bassriffs, die immer eine Melodie und einen Rhythmus dabei haben, den man sich schnell einprägen kann. Dazu kommt die Stimmev on Sully Erna, die gleich an den großen James Hetfield erinnern mag.
Mit dem mördersichen Groove geht es auch beim Titeltrack weiter, der aber nicht an den Opener anknüpfen kann, der für mich einer der besten Songs des Albums ist. Daran knüpft nahtlos „Greed“ an, das mit den selben Tönen da weitermacht, wo „Awake“ aufgehört hat. Der unaufmerksame Hörer dürfte erstmals dadurch den nächsten Song gar nicht registirieren. Der dumpfe, schleppende Bass klingt sehr aggressiv, die später mit dazuspielenden Gitarren tun dem ganzen hörbar gut und lassen das Lied nicht langwierig und eintönig klingen.
Bei „Bad Magick“ kann erstmals Tommy Stewarts Drumarbeit vollends überzeugen, der teilweise verzerrte, teilweise wieder klare und aggressive Gesang geben dem ganzen eine leichte Psycho-Ausstrahlung, die dem unheimlichen Image der Band gerecht wird.
Sehr tiefes Rhythum’n’Bass-Spiel bestimmt die ganze Spieldauer von „Mistakes“ über das Geschehen, gutes Zusammenspiel mit den Gitarren kann überzeugen. Allerdings wirkt hier trotz der Vielfalt an Spielmöglichkeiten alles ein wenig eintönig und fällt vom Gesamteindruck des Silberlings etwas ab.
„Trippin’“ beginnt mit einem wieder mal aggressiven, sogar schon bösartigem und knallharten Riff, der sich dann über den ganzen Song hinweg einpendelt. Die Strophen werden mit stark groovendem Bass untermalt, bis beim Refrain die Band in die vollen geht und ein wahnsinnig guter Riff alles an die Wand spielt.
„Forgive Me“ klingt richtig heavy, zusammen mit dem hier sehr melodiösen Gesang kann die Bassline hier voll auftrumpfen. Nur schade, dass ein wirklich auffälliger Refrain fehlt. Unheimlich und beängstigender Sound lässt „Vampires“ beginnen. Als ein Nachrichtensprecher ins Geschehen eingreift, wird der von gnadenlos mörderischem und groovendem Bassriff gepaar mit geilem Drumming übertönt. Dieses begeisternde Spiel zieht sich über die gesamte Länge hin und wirkt nie langweilig oder eintönig. Wenn man mal den Newssprecher ausser Acht lässt, der übrigens gut zur Atmosphäre beiträgt, stellt dieses Instrumental das Highlight auf Awake“. Die nächste Reise beginnt mit langsam verstummenden, hohen Klavirklängen und immer lauter werdenen Buschtrommeln.
„The Journey“ hat wieder dieses typische Spiel, das die ganze CD über begeistern kann – Diesen unglaublich mörderischen Groove. Der Abschlusstrack „Spiral“ macht da auch keine Ausnahme. Jetzt wurde ja schon alles gesagt, was dieses Album so gut macht – mich stört etwas, dass die Melodien teilweise doch ziemlich eintönig klingen, wenn man mal genauer hinhört…
Für die Zukunft und die weitere Entwicklung der Band (Potenzial ist ohnehin mehr als genug vorhanden) kann man guter Hoffnung sein. Insgesamt gesehen, kann man diese Band nicht wirklich in eine Schublade stecken. Sie vereint Elemente von Rock, New Metal und Heavy Metal in sich, was auf seine Art und Weise einzigartig ist, und einen unverwechselbaren, eigenen Stil prägt. Durch die nach einiger Zeit fehlende Langzeitwirkung verliert das Album etwas an Stärke, trotzdem eine gute Scheibe.
Wertung: 7.5 / 10