Goatwhore Angels Hung From The Arches Of Heaven Coverartwork

Review Goatwhore – Angels Hung From The Arches Of Heaven

Was gibt es Schöneres zum Bandjubiläum als eine neue Platte? GOATWHORE feiern ihr 25-jähriges Bestehen mit ihrem achten Album „Angels Hung From The Arches Of Heaven“. Zur blasphemischen Party sind Jesus und der Heilige Geist sicher nicht eingeladen, wie gewohnt besingen die Amerikaner aus New Orleans Satan und antireligiöse Themen.

Etwas überraschend brettern GOATWHORE nicht direkt drauf los, sondern eröffnen mit dem kurzen Intro „Invocation 3“. Das mysteriöse Rauschen erzeugt direkt eine unheimliche Atmosphäre, aus der plötzlich und kompromisslos – wie das typische Horrorfilm-Monster mit einem Jump-scare – „Born Of Satan’s Flesh“ hervorbricht. Der Opener stellt auch gleich die wichtigsten Grundpfeiler im aggressiven Extreme-Gemisch heraus: Der schwarzmetallische Keifgesang und das rotzig-treibende Old-school-Death-Metal-Drumming halten das Chaos zusammen und geben dem ganzen Album einen roten Faden. In der Soundmischung gefallen zudem auch die rotzige Rock-‘n‘-Roll-Attitüde der Marke Motörhead und das an Immortal erinnernde eiskalte Riffing.

GOATWHORE bolzen sich wie gewohnt munter durch Black, Death und Thrash Metal. Viel ausgewogener könnte man diese Genres wohl auch gar nicht austarieren, einen einzelnen Hauptdarsteller gibt es nicht. Neben den schon genannten, ordnenden Elementen sind es vor allem Wut, Aggression und eine unüberhörbare Angepisstheit, die sich durch „Angels Hung From The Arches Of Heaven“ ziehen. Der eine Song konzentriert sich dabei mehr auf Thrash Metal („Born Of Satan’s Flesh“), ein anderer auf eiskalten Black Metal („The Bestowal Of Abomination“) und punkige Klänge gibt es ebenso („Victory Is The Lightning Of Destruction“).

Das dreckige „Death From Above“ entpuppt sich als großes Highlight: Als waschechter Death-‘n‘-Roll-Kracher mit Sludge-Anleihen und Gangshouts macht der Track richtig viel Spaß. GOATWHORE legen mit den ersten vier Songs los wie die Feuerwehr – das machen sie auch weiterhin und gönnen den Hörern keinerlei Verschnaufpause. Gerade das entpuppt sich als größtes Problem des Albums. Das durchgehende Gebretter, die pausenlose Aggression und das immer vorhandene Chaos – zwar in einfachen Songstrukturen geordnet, aber eben doch chaotisch – sorgen recht bald für eine Übersättigung. Die Aufmerksamkeitsspanne sinkt, GOATWHORE prügeln derweil ungeniert weiter und vergessen bei aller Vehemenz, den Verlauf der Platte spannend zu gestalten. Erst am Ende der Scheibe zieht die Band wieder an: Das Moshpit-Monster „Nihil“ und der fiese, eiskalte Doom-Banger „And I Was Delivered From The Wound Of Perdition“ sind zwei überragende Kracher.

GOATHWORE machen prinzipiell – wie immer – nichts falsch. Musikalisch ist das gesamte Album gut, dazu gefällt die raue, erdige Produktion. Auf EP-Länge mit den ersten vier und den letzten beiden Songs wäre „Angels Hung From The Arches Of Heaven“ ein Bombenrelease geworden. Mit über einer Dreiviertelstunde Spielzeit und einigen Durchhängern aber bleibt leider ein fader Beigeschmack von zu viel gleichem Geknüppel, das irgendwann nicht mehr zu fesseln vermag.

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Wertung: 6.5 / 10

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