Review Glowsun – Eternal Season

Seit fünfzehn Jahren schon haben sich GLOWSUN aus dem nordfranzösischen Lille den psychedelischen Stoner-Rock-Klängen verschrieben und nun den Nachfolger ihres 2008er Erstlings „The Sundering“ (einige erinnern sich vielleicht an das giftgrüne Cover-Artwork) veröffentlicht. Vom kleinen belgischen Label Buzzville wechselten die Wüsten-Rocker zu den Österreichern von Napalm Records, die seit einigen Jahren neben Black- und Folk-Metal-Bands auch einige Stoner-Acts unter Vertrag nehmen (wie beispielsweise Monster Magnet oder Karma To Burn). Gute Chancen also für „Eternal Season“ das Debüt in Sachen Bekanntheit zu übertreffen.

Das Album startet mit einem mystischen Intro – im Hintergrund brausen stimmenähnliche Geräusche – und von der Gitarre ertönt eine orientalisch angehauchte Melodie. Nach fünf Minuten setzt dann endlich wolkenbruchartig und mit viel Wumms der tief dröhnende Bass ein und zeigt, wie der Hase läuft. Der Sound brummt, die flimmernden Gitarren hüllen den Hörer ein und zu Ende des zweiten Songs „Dragon Witch“ setzt erstmals die Stimme von Sänger Johan Jaccob ein. Eine Ausnahme, wie sich im Laufe des Albums herausstellt: Wie schon auf dem Vorgänger stellen die dezenten und verwaschenen Vocals nur ein selten verwendetes Stilmittel dar. Besser so, denn die Qualität der Band steckt in nicht in halbgaren Vocals, sondern in High-Energy-Riffs.
Die Songs sind fast alle im oberen Mid-Tempo angesiedelt und selten langsam-doomig, was die Langatmigkeit wieder etwas auflockert. Wiederum verträumt-psychedelisch startet zum Beispiel „Lost Soul“, welches mich zu Beginn an die Aschaffenburger My Sleeping Karma erinnert. Insgesamt ist das Album ein psychedelischer Trip – angereichert mit einem Hauch Kyuss und Karma To Burn – auf dem sich spacige Jampassagen mit richtig schweren hypnotisierenden Riffs abwechseln. Große Schwächen kommen über die knapp 53 Minuten nicht zum Vorschein, denn die Songs sind unterschiedlich genug, als dass in der ewigen Jahreszeit Langeweile aufkommt.

Auch, wenn herausragende Momente fehlen: GLOWSUN machen im Vergleich zum Vorgänger mehrere Schritte nach vorne und bringen ihre Stärken besser auf den Punkt. Somit erhält der Sound starken Wiedererkennungswert, was vielen anderen Bands heutzutage leider abgeht. Ein spacig, psychedelisches (fast) Instrumentalwerk mit schweren Riffs und viel Fuzz. Stonerrock-Fans, das könnte doch was für euch sein!

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Michael

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