Review Glamour Of The Kill – Savages

GLAMOUR OF THE KILL – nie gehört. Ein geradezu verbrecherischer Umstand, werden die vier Herren doch gerade in der englischen Musikpresse über den grünen Klee gelobt. Bereits als Nachfolger von Bullet For My Valentine gehandelt, legt die Band nun mit „Savages“ ihr zweites Album vor – man darf gespannt sein.

Und direkt springt einen die Produktion an. Verantwortlich für selbige zeichnet Joey Sturgis, seines Zeichens Mitglied von Asking Alexandria. Wenig verwunderlich also, dass die Produktion von „Savages“ dermaßen poppig ist, dass man dringend nach irgendeinem Krümel Schmutz auf dem Boden sucht – der Sound der Scheibe bietet solchen schlicht nicht.
Gut, was solls. Solange GLAMOUR OF THE KILL anständige Songs geschrieben haben, kann man auch eine so sterile und poppige Produktion zumindest teilweise verzeihen. Elf Songs mit einer Gesamtspielzeit von gut 44 Minuten sind auf „Savages“ zu finden. Bereits der Opener „Break“ macht die Marschrichtung klar – ganz lockerer/ ungefährlicher Metalcore wird geboten.
Damit sollen GLAMOUR OF THE KILL keinesfalls abgewertet werden, man weiß nur eben sofort, worauf man sich einstellen muss. Kann ja aber auch seine Vorteile haben. Die Vergleiche mit Bullet For My Valentine erscheinen nach den ersten Songs nicht sehr weit hergeholt, allerdings geht die Band doch etwas härter zu Werke als die Referenzgröße. Wobei hart mit Vorsicht zu genießen ist. Das Harte an den Songs sind die Screams und der gelegentliche Breakdown. Ansonsten hält man sich auf „Savages“ mit übermäßiger Härte zurück.
Dafür gibt es auf „Second Chance“ ein Iron-Maiden-Gedächtnis-Riff, das wirklich anständig galoppiert und in Kombination mit dem treibenden Drumming ordentlich Druck entfaltet. Und dann kommt der Klargesang und schon ist der Ofen (für mich) wieder aus. Allerdings ist diesem Songaufbau eine gewisse Massenkompatibilität selbstredend nicht abzusprechen. „Live For The Weekend“ und „A Freak Like Me“ gestalten sich ganz ähnlich, fügen noch ein paar elektronische Einsprengsel hinzu und sind damit absolut zielgruppenorientiert.

Zielgruppenorientierung ist das Zauberwort auf „Savages“. GLAMOUR OF THE KILL haben beileibe kein schlechtes Album rausgehauen. Allerdings erscheint vieles vorherschaubar und eben auf ein ganz bestimmtes Publikum zugeschnitten. Wer mit besagten Bullet For My Valentine und artverwandten Bands etwas anfangen kann, sollte hier mal reinhören, denn es gibt durchaus einige recht gelungene Momente zu entdecken. Allerdings ist „Savages“ eben ein Album, dass sich einem beim ersten Durchlauf erschließt – da geht noch was für GLAMOUR OF THE KILL.

Wertung: 6 / 10

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