„Der Ghoul, ein häufig als leichenfressender Dämon auftretendes Monster. Zudem werden Ghoule meist als schleimige und Verwesungsgestank absondernde Zombies beschrieben.“ Das ist die Zusammenfassung der zeitgemäße Erklärung des Begriffes Ghoul (zu deutsch: Ghul). Wikipedia sei dank natürlich. Die Band GHOUL stammt aus Amerika und wurde Anfang des neuen Jahrtausends gegründet. Die Mitglieder sind offiziell unbekannt, stammen aus Creepsylvania und agieren nur unter ihren Pseudonymen Digestor, Cremator und Fermentor. Mittlerweile ist aber bekannt, dass es sich bei den Musikern allesamt um die Gorelunatics von Impaled handelt. GHOUL ist ein Nebenprojekt um ihrer Verehrung für alten Grindcore, sowie Thrash und Punk der alten Schule eine musikalische Plattform zu bieten. Dies wird so herrlich klischeebeladen und mit soviel Herzblut zum Besten gegeben, dass man einfach ein Ohr riskieren muss. So habe ich mir gleich die Vinylversion dieses Longplayers zukommen lassen. Bei dieser Musik unerlässlich.
Musikalisch lassen GHOUL nichts anbrennen. „We Came For The Dead!!!“ schlägt gnadenlos zu und lässt einen nicht mehr los. Der Nacken wird überstrapaziert, man steht breitbeinig im Zimmer und spielt Luftgitarre. Ein kurzer Vorgeschmack gefällig? Der Opener „Graveyard Mosh/Ghoul“ versetzt uns auf einen Friedhof, eine Schaufel wird ausgepackt und jemand beginnt zu graben. Man hört das Knirschen einer Sargtür, ein unheilvoller Schrei hallt durch die Nacht. Der Graveyard Mosh hat begonnen! Ein saugeiles Intro ertönt, im Midtempo angesiedelt welches einen gleich zurück an die glorreichen S.O.D. erinnert. Und dann wird eines dieser Riffs angestimmt wo man einfach weiß: “Ja, in ein paar Sekunden geht’s los!“. Und das tut es dann auch. Punkiges Grindcoregeknüppel trifft auf astreine Old School Thrashparts, vereinzelt melodische Riffs und sogar Soli. Die ersten Namen die einem durch den Kopf schießen sind hierbei Repulsion, die kultigen Impetigo und natürlich Impaled. Ein Musiker kann einfach nie seine Handschrift verstecken und so hört man auch hier die typischen Impaled-Melodien heraus. Aber damit kann man GHOUL einfach nur eine weitere Seite attestieren die ihre Musik noch interessanter macht. Gesanglich gibt man sich auch abwechslungsreich. So klingt es zum einen, als würde Jeff Walker höchstpersönlich ins Mikro keifen ein ander mal lassen Last Days Of Humanity grüßen. Langweile kommt somit in keinster Weise auf, aber dafür ist man eh zuviel mit bangen beschäftigt.
Wer Razorback Records und ihren Backkatalog kennt, der dürfte wissen was einen hier erwartet. GHOUL stehen musikalisch in einer Tradition mit Frightmare, Engorged, Haemorrhage, usw. Wer auf älteren thrashigen Grind bzw. grindigen Thrash steht, gespickt mit witzigen, klischeehaften Texten, ist hier an der richtigen Addresse. GHOUL sind einfach die richtige Mucke für jede Party und wer sich einmal auf sie eingelassen hat, wird umstandslos ins Ghoulunatics Asylum eingeliefert.
Wertung: 8 / 10