Hat sich eigentlich in letzter Zeit irgendjemand gefragt, was der ehemalige Hammerfall-Schlagzeuger Anders Johannson momentan so treibt? Die Antwort kommt kurz und bündig: GEFF!Hierbei handelt es sich um ein Allstar-Projekt aus dem schönen Schweden, an dem u.a. auch Göran Edman (ex-Yngwie Malmsteen) beteiligt ist. Initiator des ganzen ist ein gewisser Ralf Jedestedt, welcher in der weiten Welt des (schwedischen) Schwermetalls noch ein eher unbeschriebenes Blatt ist.
Musikalisch orientert sich die Gruppe an progressiv angehauchten Hard Rock Bands der 70er Jahre. So erinnert das Keyboard, das stets gleichberechtigt mit der Gitarrenarbeit harmoniert, sehr an Deep Purple. Aus gegebenen Gründen lässt auch immer wieder Großmeister Malmsteen unfreiwillig seine Handschrift durchblicken. Der eine oder andere mag sich angesichts der Keyboard-Gitarren-Duelle ein wenig an Dream Theater erinnert fühlen, eine Sichtweise, die ich so gar nicht teilen mag. Natürlich, in beiden Bands gibt es entsprechende Spielereien, jedoch setzten GEFF nicht auf pures Technik-Gebolze, sondern spielen stets songdienlich.
Dies führt auch gleich zum größten Pluspunkt dieses Albums. Man merkt wirklich, dass den Bandmitgliedern die ganzen Sache wirklich Spaß macht und es nicht der leere Geldbeutel war, der sie ins Studio trieb. Vor allem Johannson scheint es hörbar zu genießen, mal komplett andere Felle als bei Hammerfall einschlagen zu dürfen (ein Prost auf diesen gelungenen Wortwitz), denn abgesehen von dem flotten Titeltrack hat das hier nicht viel mit Power Metal zu tun.
Leider kann ich für „Land Of The Free“ dennoch keine uneingeschränkte Kaufempfehlung ausprechen. Das Hauptproblem bei dieser Scheibe ist nämlich, dass man alles schon (mindestens) einmal irgendwo schon gehört hat. Und auch, wenn es es schon etwas her ist, muss man sich fragen, wer im Jahr 2009 eine Scheibe kaufen will, welche so ähnlich schon vor zwanzig auch von einem gewissen Ritchie Blackmore hätte veröffentlicht werden können? Nun, die Antwort auf diese Frage liegt dafür recht offensichtlich auf der Hand: Eben die hardnäckigen Fans eben jenes Ritchie Blackmore oder eben jener Musik.
So bleibt schlussendlich nur zu sagen, dass mit GEFF eine ordentliche retro-Progrock-Kapelle die Bühnen dieser Welt betreten hat, welche zwar niemandem weh tut (im gutem wie im schlechten Sinne), die dafür aber den eingeschworenen Fans dieses Genres sicherlich Spaß machen dürfte. Alle anderen können jedoch darauf verzichten.
Wertung: 6.5 / 10