FURIA gehören für mich seit einigen Jahren zu den Hoffnungsträgern des Black Metal – vermochten die Polen mich doch mit ihren beiden Alben, aber auch der eingeschobenen EP zu begeistern: Traditioneller Black Metal trifft Innovation, fieses Riffing extravagante Songstrukturen, hasserfülltes Geschrei verspielte Bassläufe.
Mit „Marzannie, Krolowej Polski“ steht nun das dritte Album des Massemord-Nebenprojekts in den Läden – vermag den zugegebenermaßen extrem hohen Erwartungen jedoch nur zum Teil zu entsprechen. Denn hört man das Werk zum ersten Mal, ist die Enttäuschung vorprogrammiert, klingt hier doch alles einen ganzen Zacken belangloser, als man das von der Band gewohnt ist: Ist Massemord für typisch-truen Black Metal bekannt, erwartet man bei FURIA Abwechslungsreichtum – doch genau dieser ist auf „Marzannie, Krolowej Polski“ nicht so asugeprägt wie auf den Vorgängern. Stilistisch erkennt man FURIA zwar zu jeder Sekunde, jedoch fehlen den Stücken die genialen Momente, wie sie gerade der Vorgänger „Grudzien Za Grudniem“ massenweise zu bieten hatte. Das soll jedoch nicht heißen, dass „Marzannie, Krolowej Polski“ schlecht ist – denn hat sich die anfängliche Enttäuschung gelegt, und gibt man der Platte eine zweite Chance, stellt man fest, dass das Dargebotene zwar vielleicht nicht an das letzte Album heranreicht, jedoch immer noch um Längen besser ist als der Großteil dessen, was man im Black-Metal-Underground sonst so vorgesetzt bekommt.
Voll zu überzeugen vermag mich „Marzannie, Krolowej Polski“ auch nach diversen Durchläufen nicht, plätschert das Album über weite Strecken doch etwas arg höhepunktslos vor sich hin. Doch auch, wenn das dritte Album nicht an das bisherige Schaffen der Polen heranreicht, ist das Werk gewiss kein Fehlkauf – zumal Pagan Records seine Alben im Labeleigenen Webshop für grade einmal sieben Euro anbietet. Wer „Grudzien Za Grudniem“ oder die „Plon“-EP noch nicht sein Eigen nennt, sollte jedoch keinesfalls versäumen, diese gleich mitzubestellen.
Wertung: 7 / 10