FU MANCHU ist eine der Bands, die bis jetzt das zweifelhafte Glück hatte, bei mir allein aufgrund der Namenswahl völlig durchzufallen, was nach sich zog, dass ich jeglichen Informationen über die Truppe bisher beharrlich aus dem Weg ging und nichtmal eine Ahnung vom Genre hatte, in dem sich die Jungs bewegen. Doch dann liegt dieser Tage auf einmal „Signs Of Infinite Power“ auf dem Tisch, Stoner Rock, Kalifornien – Name wurst, Interesse steht.
Referenz-Album ist in diesem Sektor für mich Kyuss’ „Welcome To Sky Valley“, das mit Songs wie „Demon Cleaner“ oder „100°“, die ebenso unglaublich lässig grooven wie sie gleichzeitig abgehen das Wüstenflair direkt ins Wohnzimmer transportiert. Während Kyuss aber zwischendurch auch gerne mal einen Sandsturm produzieren um den Hörer unter zehn Tonnen Sedimentgestein zu begraben, konzentrieren sich FU MANCHU doch eher darauf, den Ball flachzuhalten und ihren Sound auf die Quintessenz des Stoner Rocks zu konzentrieren: Omnipräsente Coolness.
Dass hierbei nicht ansatzweise andere Mittel zum Einsatz kommen als bei den Kollegen ist selbstverständlich: Bei einer Spielart, bei der der Name des Genres in den meisten Fällen noch nicht zu einer äußerst vagen, häufig unzutreffenden Beschreibung der Musik geworden ist, sondern das Dargebotene tatsächlich sehr klar einordnet, ist es irgendwo logisch, dass sich der Sound der Bands hier stark ähnelt. Soll heißen: Aufgerissene Röhrenverstärker, brüllende Gitarren, kratziger Gesang, walzende, nie enden wollende Riffs… ja, und eben die Lässigkeit. Man muss sie gehört haben, um sie zu verstehen, aber überhören kann man sie nicht. Dabei hilft einem sogar der Sound, der auf „Signs Of Infinite Power“ zu keinem Zeitpunkt aufdringlich wirkt, sondern wie die Musik vergleichsweise gemäßigt daherkommt. Dass bei diesen „Zugeständnissen“ an das vollkommen angenehme Hörerlebnis die absolute Fettheit ein wenig auf der Strecke bleibt wird durch einige Songs dann zum Glück aber doch vermieden, gerade Nummern wie „Steel.Beast.Defeated“ machen doch wieder ganz gut Dampf.
FU MANCHU machen also nicht viel falsch, man könnte vielleicht ankreiden, dass die absoluten Killer-Refrains und Hooks fehlen, wiederum trägt das aber eher zu einem homogenen Gesamprodukt bei, als störend zu wirken. Die Jungs machen nichts Neues, das nimmt man bei diesem Genre aber quasi als Voraussetzung in Kauf, und außerdem machen sie es ja auch noch verdammt gut. Mit „Signs Of Infinite Power“ macht man auf keinen Fall etwas falsch, wenn man mal wieder für eine halbe Stunde Sand im Getriebe braucht.
(Und qualitativ kaum zu unterbietende Wortwitze müssen auch manchmal sein.)
Wertung: 7 / 10