Frozen Crown War Hearts Coverartwork

Review Frozen Crown – War Hearts

Das wurde aber auch Zeit: FROZEN CROWN sind endlich bei einem Major-Label untergekommen. Nach vier Alben bei Avalon und dem kleinen aber feinen italienischen Label Scarlet Records wurden die Italiener nun von Napalm Records unter Vertrag genommen. Grundlegend geändert hat sich auf „War Hearts“ nichts, es gibt wieder rasanten, gitarrengetriebenen und hochmelodischen Power Metal auf die Ohren.

Abgesehen davon, dass Federico Mondelli diesmal nicht seine sonst spärlich eingesetzten Growls beisteuert, knüpfen FROZEN CROWN nahtlos an den 2023er Vorgänger „Call Of The North“ an: Die Drums rasen unaufhörlich vor sich hin und die Gitarrenfraktion wirft mit Riffs, Hooks, Soli und Melodiebögen nur so um sich. Die Gitarrenwand ist diesmal sogar noch dicker gebaut, mit der erst 18-jährigen Alessia Lanzone ist eine dritte Gitarristin ganz frisch dabei. FROZEN CROWN spielten schon immer gitarrenbetonten Power Metal, der jetzt sogar noch breiter und vielschichtiger klingt. Für Fans von Highspeed-Power-Metal ist das eine Wonne, bei anderen könnte das jedoch schnell zum Überdruss führen. Zusammen mit dem Albumtitel „War Hearts“ ist das eine deutliche Hommage an Children Of Bodom und ihren technisch anspruchsvollen Song „Warheart“, die Finnen sind eine der großen Inspirationen für FROZEN CROWN.

Ebenfalls nichts geändert hat sich am Gesang: Frontfrau Giada „Jade“ Etro singt genauso charismatisch, kantig und unverwechselbar wie immer. Ihre Stimme bzw. ihr ungeschliffener Gesangsstil mag nicht allen gefallen, aber gerade diese Ecken und Kanten machen sie zu einer großartigen und einzigartigen Sängerin. Sie veredelt manche der Songs zu echten Ohrwürmern – hier sei Napalm Records ein Lob ausgesprochen, denn mit „War Hearts“, „Steel And Gold“ und „I Am The Wind“ hat das Label drei absolute Highlights als Singles ausgesucht. Diese Qualität wird auf Albumlänge nicht immer ganz erreicht, die Songs erweisen sich aber als sehr repräsentativ für „War Hearts“ – gefallen die drei Tracks, gefällt auch das Album.

Der Hochgeschwindigkeitszug rast dabei von der ersten Sekunde an ungebremst dahin: Der Titeltrack geht ohne jegliches Intro direkt in die Vollen, erst beim siebten Track „Bloodlines“ wagt sich die Band ins Midtempo. Dass solch ein schnörkelloser, treibender Heavy-Metal-Song die erste Verschnaufpause auf einem Album darstellt, spricht Bände. Auch „I Am The Wind“ ist eher gemächlich unterwegs; hier hätte eine etwas andere Anordnung der Tracklist für mehr Abwechslung gesorgt. Die ersten sechs Tracks legen nämlich eine derart hohe Schlagzahl vor, dass es bei kompletten Hördurchläufen mitunter anstrengend werden kann und die Songs ineinander verschwimmen. Das abschließende, siebeneinhalbminütige „Ice Dragon“ mag mit akustischen Gitarren, viel Abwechslung und nochmal einer eindrucksvollen Präsentation des Könnens in punkto Songwriting und technischer Finesse überzeugen. Mitunter kommt hier sogar erhabene, Wintersun-ähnliche Epik auf.

„War Hearts“ reicht insgesamt nicht ganz an das etwas stärkere „Call From The North“ heran, ist aber wieder ein richtig starkes Power-Metal-Album geworden und reiht sich schnurgerade in die ebenso ausfallfreie wie rasant wachsende FROZEN-CROWN-Diskografie ein. Auch wenn die Italiener in nur sieben Jahren bereits ihr fünftes Album veröffentlicht haben, stellen sich keine Abnutzungserscheinungen ein. Im Gegenteil, das Sextett wirkt überwältigend frisch und hungrig. Wenn die Outputs weiter so hochklassig sind, können FROZEN CROWN die Schlagzahl gerne hoch halten!

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Wertung: 8 / 10

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