Italien ist ja mehr für gloriose Power Metal Bands und eher melodisch-gotisch angehauchte Schwarzwurzelkapellen bekannt, aber das ist nicht alles, was die Musikanten vom Stiefel so können. Dass es auch moderner geht beweist dieser Tage die 2005 gegründete Formation FOMENTO, vier junge Römer, die ihr erstes Album „Either Caesars Or Nothing“ schon Anno 2008 aufnahmen und als Eigenproduktion veröffentlichten, jetzt nach ihrem unterzeichneten Plattenvertrag mit dem aufstrebenden Label Coroner Records aber neu auflegen. Ein neues Artwork gibt’s und insgesamt drei Tracks mehr (einer davon ein gerade mal 19 sekündiges Intro), die die Lauflänge der Scheibe um ganze sieben Minuten aufbohren.
Gespielt wird – wie schon angedeutet – sehr moderne Musik, nämlich Thrashcore (wobei jetzt weniger die Punkvariante gemeint ist, sondern eben eine Melange aus Thrash Metal, Hardcore und Metalcore… man könnte wohl auch Neo-Thrash dazu sagen, aber in der Richtung kenn ich mich eh nicht gar so gut aus), was auf den ersten Blick ein wenig mit dem doch eher rustikalen Konzept des Albums kollidiert. „Either Caesars Or Nothing“, das klingt schon irgendwie… historisch, so als ob die Italiener sich hier, ähnlich wie es die Kollegen von Kataklysm mit ihrem Album „Epic: The Poetry Of War“, mit der Geschichte ihres Heimatlandes auseinandersetzen wollten. Und das im mächtig dreschenden Gewand? Hm, klingt irgendwie leicht schizophren…
Letzten Endes schafft das Konzept es aber nicht über ein paar von den Tracknamen hinaus. „Römisch“ klingt hier quasi gar nichts, „The End of the Republic“ und „The Egyptian March“ haben zwar ein paar wenig fremdartig wirkende Melodien zu bieten, ansonsten wird aber stur auf die Zwölf geprügelt und das erstaunlich einfallslos. Bassmann und Vokalmonster Marco Krasinski gröhlt sich die Lunge aus dem Hals, Abwechslung gibt’s bei seiner Gesangsleistung fast gar keine, die Vocals sind prinzipiell relativ fett, aber dummerweise auch ziemlich verständlich. Und da kommt das große Problem um die Ecke, dass FOMENTO auf ihrem Debutalbum wirklich einen Haufen echt mieser Texte geschrieben haben. Kleine Kostprobe? „Ego’s the trigger, Emo’s the bullet/You’re all gonna die you spineless puppets/Kill FashionCore Kill FashionCore“ heißt es bei „Kill FashionCore“, einem ziemlich gesichtslosen Hassbratzen, der relativ repräsentativ für das Schaffen des Quartetts ist.
Auch musikalisch liefern FOMENTO nichts besonders eindrucksvolles ab, sie kloppen zwar die 34 Minuten ordentlich durch und die Produktion weiß auch zu gefallen, aber es bleibt nicht besonders viel hängen, abgesehen von dem Eindruck, dass „Either Caesars Or Nothing“ ganz okay bretzelt, mehr aber auch nicht. Hin und wieder wird das alles von ein paar gar nicht so üblen Soli aufgelockert (sowohl technisch als auch melodisch), aber selbst die können nicht so viel reißen, wie sie müssten, um das Debut von FOMENTO aus dem Mittelmaß heraus zu ziehen.
Was nicht heißt, dass „Either Caesars Or Nothing“ eine schlechte CD wäre. Abgesehen von den Texten und der Einfallslosigkeit gibt es nur relativ wenig, worüber man sich beschweren kann. Elf kompetent runtergespielte Nummern finden sich auf „Either Caesars Or Nothing“ und wirklich mies wird’s nie, aber monoton, langweilig und gesichtslos ist die CD. Hier kriegt man nichts geboten, was man nicht schon mal irgendwo besser gehört hätte.
Wertung: 5 / 10