“Made Of Flesh”, “Scourage Of The Bleeding Haunted”, “Flesh Bloody Flesh”, die CD Aufmachung und letztenendes der Bandname “Fleshcrawl” selbst – alles deutet auf waschechten Death Metal hin. Den Anspruchsvollen unter uns wird es jetzt angesichts dieser Titel sicherlich die Fußnägel hochrollen, doch mir gefällt’s, zumal Texte in diesem Genre für die meisten nicht allzu wichtig sind und es bei Fleshcrawl von musikalischer Seite her absolut nichts zu bemängeln gibt.
Mit „Made Of Flesh“, das schon seit Frühling diesen Jahres erhältlich ist, ist dem Quintett das gelungen, was sich mit Veröffentlichung der letzten Werke schon angedeutet hatte: Man hat es geschafft, vollends aus dem Underground herauszutreten und sich als Top-Act in heimischen Gefilden, sowie auch international, zu beweisen.
Der Stil, den man hier einschlägt, ist unverkennbar stark von den Bands der alten schwedischen Garde wie Dismember, Grave, Entombed etc. geprägt. Zu Vergleichen mit diesen Bands wurden Fleshcrawl sicher schon oft herangezogen, allerdings auch nicht immer berechtigt. Man sollte nicht den Fehler begehen und die Bayern schon im Vorhinein als bloße Kopie abzustempeln, denn sie können genug an Eigenständigkeit für sich behaupten.
Also, was kann man von Death Metal schwedischer Schule erwarten? Surrende, „brutzelnde“ (dieses Wort dürfte es am besten treffen) Gitarren, geniale Melodien, eine gute Mischung aus Blastbeats und Doublebass, eine schöne Gröhlstimme, die sich auch für einzelne Kreischattacken nicht zu schade ist, sowie eine Portion Groove. Und genau mit diesen Zutaten wird der Hörer bei Fleshcrawl auch verwöhnt.
Und als ob das nicht schon genug wäre, übertraf man sich bei der Produktion selbst. Ich habe selten einen so klaren, druckvollen, fetten Sound gehört wie auf diesem feinen Rundling.
Zu den Songs gibt es im Einzelnen nicht mehr viel zu sagen, es werden keine kompositorischen Geniestreiche geboten, auch auf große Abwechslung sollte man nicht hoffen, trotzdem macht „Made Of Flesh“ verdammt viel Spaß – es rockt!
Lieder, die herausstechen sind „Beneath A Dying Sun“, welches mit tollen Melodien aufwartet, „Scourage Of The Bleeding Haunted“, „Flesh Bloody Flesh“, das zur Bandhymne avancieren könnte (wer „Frozen Fields“ von Dismember mag, wird auch „Flesh Bloody Flesh“ nicht abgeneigt sein), sowie „Demons Of The Dead“, das mit langsamen Parts zum Bangen und schnellem Blastbeatgemetzel aufwartet.
(Roman)
Wertung: 8 / 10