Mark Riddick hat sich mit „Epicedia“ etwas überraschend Neues ausgedacht; der Mann, der besonders durch die Gestaltung verschiedener Artworks für eine lange Liste an Bands aus dem Death-Metal-Bereich bekannt ist, bewegt sich mit dem neuen Album seiner One-Man-Show FETID ZOMBIE im – für das Genre – untypischen Acht-Minuten-Bereich pro Song. Wurde in „Holy Destroyer“ (2013) und „Grotesque Creation“ (2015) bereits deutlich, dass FETID ZOMBIE zu immer länger werdenden Songs tendiert, wagt „Epicedia“ den Rückschritt: weniger Musik, weniger Songs – 35 Minuten innovativer Death Metal, untergebracht in nur vier Songs. Aber der größte Clou steht noch aus!
Denn „Epicedia“ zeichnet sich vor allem durch vielerlei Gastauftritte am Mikrofon, an der Gitarre und am Bass aus. Neben Revel In Fleshs Ralf Hauber am Mikro toben sich unter anderem auch Beyond Mortal Dreams‘ Jamie Whyte an der Gitarre und Bane Of Bedlams Nick Walker am Bass aus. Insofern der Multiinstrumentalist Riddick also nicht fast alle Instrumente selbst übernimmt, leben die vier Tracks auf „Epicedia“ von einem Zusammenschluss verschiedener Ideen, sodass sich FETID ZOMBIE erneut dadurch auszeichnet, ein progressives Projekt zu sein, welches weder vor Atmosphäre noch Mid-Tempo zurückschreckt. Die vier Tracks erwecken zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, überlang oder repetierend zu sein, sondern stellen eine gelungene Abwechslung von den Trademark-Alben dar, die es zuhauf gibt. Und vor allem beweisen sie eines: Der Grindcore der Anfangstage ist bei FETID ZOMBIE gänzlich verschwunden.
Wer seinen Blick von etablierten Szene-Größen nicht abwendet und sich mit den Veröffentlichungen zufrieden stellt, die mit der Rückendeckung eines großen Labels entstanden sind, läuft Gefahr, spannende Trends und aufstrebende Bands zu übersehen. FETID ZOMBIE impliziert beides, sowohl eine spannende Interpretation des Death Metals als auch eines der aufstrebenden Projekte zu sein, die das Genre nicht völlig umkrempeln, aber es facettenreicher gestalten.
Wertung: 6.5 / 10