Dino Cazares ist seit 2009 zurück bei FEAR FACTORY, und eben diese schicken sich nach dem 2010er Comeback-Album „Mechanizer“ erneut an, eine Platte rauszubringen, die ebenso massiv ist wie Cazares massig.
Der Titeltrack und gleichzeitige Opener des Albums legt mit einem symphonischen Intro los, welches nach circa 30 Sekunden den typischen FEAR-FACTORY-Trademarks Platz macht: Präzise Riffs, extrem niedrige Notenwerte (oder auch: kontinuierliches Power-Chord-Gedresche), eine prügelnde, eiskalte Bassdrum und der charakteristische Gesang von Sänger Burton C. Bell. Auffallend ist außerdem der Einsatz symphonischer Elemente, der sich quasi durch das komplette Album zieht. Diese werden stets zur Untermalung der Gitarrenriffs eingesetzt, klingen jedoch mitunter etwas zu schrill. Highlights kristallisieren sich allerdings auch nach mehrfachem Hören nur wenige heraus: Zwar ist die typische Vorgehensweise der Band – harte Strophe mit dazu konträrem Refrain inklusive Clean-Vocals – prinzipiell dazu geeignet, jedoch wirken viele Songs zu sehr am Reißbrett konstruiert und unterscheiden sich einfach kaum voneinander, was auch den recht monotonen Vocals geschuldet ist.
Überzeugen können dennoch der zweite Track des Albums, „Recharger“, sowie „God Eater“, der von moll-lastigen Pianos eingeleitet wird, welche sich zu einer atmosphärischen Melodie entwickeln. In der zweiten Hälfte des Albums reißen die Brachial-Abrissbirne „Difference Engine“, dessen rhythmische Gitarren einen unheimlichen Drive entwickeln, sowie das außerordentlich harte „Disassemble“, glücklicherweise nochmal einiges raus.
Die letzten zehn Minuten des Albums sind dagegen komplett instrumental: „Religion Is Flawed Because Man Is Flawed“ kommt mit Pianos und epochalen Chören im Hintergrund sehr eingängig daher, während man sich das neunminütige Outro „Human Augmentation“, welches eigentlich nur aus Störgeräuschen besteht, auch hätte sparen können.
Für Fans von FEAR FACTORY oder auch ähnlich gearteten bands wie Korn ist das Album sicher ein Must-Have und Mosh-Pits kann man zu dieser Art von Musik auch starten wie fast nirgendwo sonst. Ob man „The Industrialist“ allerdings auch vielfach durch die eigene Stereo-Anlage rauschen lassen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden, denn abwechslungsreichere Bands gibt es definitiv.
Wertung: 6.5 / 10